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Nachricht vom 04.03.2023 Rathaus

Energiewende vor Ort nicht einfach umzusetzen

Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann)  Nachdem es bei nahezu jedem Antrag auf Errichtung einer Freiflächenfotovoltaikanlage im Stadtrat zu Diskussionen um besonders aus der Region Ehenfeld sehr ungünstig gelegene Einspeisepunkte gab erwartete sich der Stadtrat vom Bayernwerk Informationen und Hintergründe.

Dr. Andre Zorger Leiter des Kommunalmanagements Bayernwerk Netz Ostbayern und Kommunalbetreuer Markus Windisch referierten. Die Bayernwerk -Netz ist regionaler Strukturdienstleister, zuständig für die Regionale Verteilung des Stroms in Hoch-, Mittel und Niederspannung. Für die sogenannten überregionalen Stromautobahnen zeichnet dagegen etwa Tennet verantwortlich.

Die Anzahl der Anschlussanfragen verdoppelte sich seit 2021 auf 80000 Anfragen pro Jahr. Das Bayernwerk Netz wird von etwa 70 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben. Eine Problematik ist, dass Anschlussanfragen mehrfach gestellt werden. So ist das virtuelle Netz scheinbar ausgelastet obwohl real noch Kapazitäten frei sind. Deshalb fordert das Bayernwerk künftig Nachweise von den Antragstellern über die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung von Projekten. Durch die Vorgaben der Energiewende reichten die Kapazitäten aber nicht, die Leistungsfähigkeit des Netzes muss praktisch verdoppelt werden, so Dr. Zorger.

In Hirschau so Markus Windisch werden pro Jahr etwa 81 Millionen kWh verbraucht, davon kommen etwa 25 Prozent aus regenerativer Energie., wie 476 Photovoltaikanlagen und 3 Biomasseanlagen sind am Netz

Man brauche neue, bessere Einspeisepunkte brachte Josef Birner vor, besonders solche nördlich von Hirschau ergänzte Wolfgang Bosser. Anschlussleitungen quer durch die Stadt zu ziehen sei nicht sinnvoll. Andre Zorger konnte sich gemeinsame Leitungen mehrerer Anbieter gut vorstellen. Bosser schob nach, die Inbetriebnahme fertiger PV -Anlagen dauere zu lange. Einspeisezusagen gelten in der Regel sechs Monate, so lange sei die Kapazität dann auch blockiert, auch wenn das Projekt nicht umgesetzt würde war zu hören. Das sei ein echtes Problem.

Letztlich entwickelte sich eine sehr technisch fachliche Diskussion die Laien überfordere wie Christian Feja anmerkte und zustimmendes Nicken auf den nahezu voll besetzten Zuhörer Plätzen erntete. Man bekam den Eindruck, dass das sehr komplizierte Verfahren sich wohl zum Teil selber bremst oder blockiert, die Differenzen zwischen virtuellem und physischem Netz Probleme machen, es an der Stuktur und im System hakt. Dieser Knoten muss wohl durchschlagen werden. Der Netzausbau wurde irgendwie vergessen oder unterschätzt, war von den Referenten zu hören. So reibungslos wie die große Politik manchmal verkündet scheint die Energiewende vor Ort nicht zu laufen, gewann mancher den Eindruck.

Das Umspannwerk Richtung Weiher liegt weit weg von  in der Region Ehenfeld geplanten Photivaltaikanlagen. Alles andere als optimal. - Foto von Gerhard FleischmannFoto: Gerhard Fleischmann
Das Umspannwerk Richtung Weiher liegt weit weg von in der Region Ehenfeld geplanten Photivaltaikanlagen. Alles andere als optimal.

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Foto: Gerhard Fleischmann