Amberg-Sulzbach (Bericht von Werner Schulz) Seit Oktober letzten Jahres ist die Sozialpädagogin Katja Deyerl Leiterin des Sozialpsychiatrischen Zentrums in der Amberger Paulanergasse. Deshalb schaute eine SPD-Delegation mit den Kandidaten für Bezirkstag und Landtag, Simone Böhm-Donhauser, Hans Ram und Uwe Bergmann, sowie Bezirksrat Richard Gaßner in der Einrichtung vorbei, um sich über neue Entwicklungen zu informieren und auszutauschen.
Deyerl stellte zu Beginn klar: „Psychische Erkrankungen und Krisen können jeden treffen. Oft gerät man bei der Bewältigung psychischer Probleme in eine Sackgasse und erlebt ein Gefühl der Hilflosigkeit. Das Sozialpsychiatrische Zentrum in Amberg mit seinen verschiedenen Abteilungen bietet Betroffenen und deren Angehörigen professionelle Hilfe.“ Das Zentrum biete vielfältige Unterstützung an, so Deyerl: Ein ambulant betreutes Wohnen, mit momentan 49 zu Betreuenden, eine gerontopsychiatrische Fachstelle für psychisch kranke Senioren, eine intensiv betreute Wohngemeinschaft mit momentan vier Bewohnern, den Sozialpsychiatrischen Dienst mit Einzel-, Paar- und Familiengesprächen, eine allgemeine kirchliche Sozialarbeit mit Hilfe bei sozialrechtlichen Fragen, eine Berufsbegleitung für psychisch Kranke im Arbeitsleben sowie eine Tagesstätte, welche als Begegnungsstätte in der Versorgungskette zur Betreuung der Betroffenen einen wichtigen Beitrag zu deren Tagesstrukturierung beitrage.
Bezirksrat Richard Gaßner berichtete von einer jahrelangen SPD-Forderung zur Einrichtung des psychiatrischen Krisendienstes. Seit zwei Jahren gebe es diese Einrichtung in Schwandorf. „Was noch fehlt, ist eine vorgesehene Nachsorge, welche die örtlichen sozialpsychiatrischen Zentren wahrnehmen sollten. Aber die vorgesehene Eigenbeteiligung durch diese Zentren erschwert die Umsetzung.“
Simone Böhm-Donhauser, im beruflichen Leben als freiberufliche Diplom Sozialpädagogin tätig und mit überwiegend psychisch kranken Menschen beschäftigt, erörterte mit Katja Deyerl, die auch das Diakoniezentrum in Schwandorf leitet, das aktuelle Leistungsspektrum des SPZ. Vor allem wurde auf die möglichen Hilfen eingegangen, um die eigene Wohnung erhalten zu können. Hier hätten sich die Hilfen im Laufe der letzten Jahre verändert. Sie seien in ihrer Ausrichtung nochmals individueller geworden. Der Stundenumfang an geleisteter Hilfe für den Klienten sei an ihn angepasst und mit dem Bezirk als Kostenträger Bezirk abgestimmt.
Uwe Bergmann lobte die kompetente Unterstützung in Beratung, Begleitung und verschiedenen Projekten von Betroffenen durch ein Team aus über 35 Diplom-SozialpädagogInnen, Diplom-PsychologInnen, Hauswirtschafterinnen und Ehrenamtlichen.
Die verschiedenen Hilfen erfolgen überkonfessionell und vertraulich. „Das SPZ ist aus der ambulanten sozialpsychiatrischen Versorgung in unserer Region nicht mehr wegzudenken“, meinte Bergmann. Hans Ram informierte, dass in Deutschland mehr als jeder vierte Erwachsene mit psychischen Problemen zu tun habe. Deshalb sei der Besuch der SPD-Mandatsträger auch als Öffentlichkeitsarbeit zu sehen, um sich über die psychiatrischen Erkrankungsbilder zu informieren und Hemmschwellen abzubauen. Hilfesuchende könnten sich jederzeit unter der Nr. 09621-37240 beim sozialpsychiatrischen Zentrum in Amberg melden. Vorteil sei, dass man hier ohne lange Wartezeiten unmittelbar Hilfe bekäme.
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