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Nachricht vom 14.04.2023 Vereine

Wermutstropfen bei umjubeltem Osterkonzert

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Seit 2019 mussten die Freunde konzertanter Blasmusik auf das Osterkonzert des Musikzugs verzichten. Am Ostersonntag kamen sie wieder auf ihre Kosten. Das Orchester bot eine bravouröse Leistung und wurde mit stehenden Ovationen gefeiert. Am Ende aber ein Wermutstropfen: Dirigent Wolfgang Vögele verlässt den Musikzug.

Anhaltenden Applaus gab es in der ausverkauften Schulturnhalle schon, bevor der erste Instrumententon erklang. Er galt einem guten Dutzend ukrainischer Flüchtlinge, die der Musikzug eingeladen hatte und denen Moderator Werner Schulz die Solidarität der Hirschauer versicherte. Donnernden Beifall des Publikums forderte Schulz heraus, als er den 35 Musiker*innen höchste Anerkennung zollte, die während der Corona-Zwangspause „bei der Stange geblieben“ sind. Am Orchester sei diese nicht spurlos vorüber gegangen. Beim Osterkonzert 2019 habe Wolfgang Vögele noch ein 50-köpfiges Orchester dirigiert.

Dieses unternahm unter dem Motto „Legenden und Geschichten“ eine zweistündige musikalische Reise durch die Jahrhunderte und Kontinente. Augenzwinkernd hatte Schulz als Hauptperson des ersten Stückes „Pele“ angekündigt. Gemeint war nicht die brasilianische Fußballlegende, sondern die hawaiianische Vulkangöttin „Pele“. Das Orchester ließ deren in Steven Reineckes Komposition „Goddess of Fire“ geschilderten Phasen der Ruhe ebenso eindrucksvoll miterleben wie ihre Wut- und Zornausbrüche. Weiter ging es ins spanische Sevilla, zum Palast „Alcácar“ und der von Llano komponierten gleichnamigen Ouvertüre. Ob romantischer Spaziergang im Palastgarten oder feurige Plamenco-Rhythmen mit Kastagnetten-Klang – Publikum und Orchester genossen andalusische Lebensfreude. Mit dem Sprung nach Wien und zum von Sylvester Levay komponierten Musical „Elisabeth“ war ein Dirigentenwechsel verbunden. Wolfgang Vögele reihte sich bei den Posaunisten ein, den Taktstock übernahm Andrea Fleischmann. Das Musikzug-Eigengewächs hatte im November 2022 seine Dirigentenprüfung mit sehr gutem Erfolg absolviert. Das Publikum belohnte ihre Hirschauer Dirigentenpremiere verdientermaßen mit großem Beifall. Gleiches galt für die von ihr dirigierte Darbietung von „Hadrian’s Wall“ aus der Feder von Robert W. Smith.

Selbstbewusst kündigten nach der Pause die „Nachwuchsmoderatoren“ Eva Scheuerer und Jan Maier die Darbietungen der sechsköpfigen, von Andrea Fleischmann geleiteten Bläserklasse an. Von deren „Matrosenlied“ waren die Zuschauer genauso begeistert wie von der „Morgenstimmung“ und Beethovens „Ode an die Freude“. Den lautstark geforderten Zugabewunsch erfüllten sie mit dem Kinderlied „Old Mc Donald had a farm“.

Anschließend ließ Wolfgang Vögele dem Publikum mit Julius Fuciks „Attila“ im wahrsten Sinne des Wortes den Marsch blasen. Bei der anschaulichen Darbietung von Rossano Galantes „Cry of the last Unicorn“ musste man unwillkürlich mitleiden mit dem armen Einhorn, das vergebens um sein Leben kämpfte.

Betretene Gesichter im Publikum gab es dann, als Wolfgang Vögele ans Mikrofon ging und

sichtlich bewegt bekannt gab, dass er aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit beim

Musikzug beenden müsse. Die Arbeit mit dem Orchester, dem er weiter viel Erfolg

wünschte, habe ihm richtig Spaß gemacht. Sein Dank galt den Musikerinnen und Musikern

für das harmonische Miteinander auch während der schwierigen Corona-Zeit. Vorstand

Maximilian Stein und sein Stellvertreter Erik Remhof nahmen den Ball auf und dankten ihm

ihrerseits für die ausgezeichnete Arbeit, die er seit 2017 für den Musikzug geleistet hat.

Er übergebe ein Orchester in Top-Form. Als Erinnerungsgeschenk überreichte Stein eine Fotocollage mit Bildern aller unter der Leitung von Vögele bestrittenen Konzerte und den Unterschriften der Orchestermitglieder. Steins Dank galt auch Andrea Fleischmann. Sie habe dazu beigetragen, das Orchester zu Höchstleistungen anzuspornen. Sie erhielt ebenso ein Ostergeschenk wie Werner Schulz für seine „einzigartige Moderation.

Das Orchester sorgte für ein (vorläufiges) Konzertende mit Carl Wittrocks Werk „The Baronof

Dedem“- Nicht enden wollende Zugabe-Rufe rangen dem Orchester zunächst Kurt Gäbles

mitreißende Polka „Wir Musikanten“ ab. Den endgültigen Schlusspunkt setzte der Musikzug

mit dem gleich zweimal intonierten Steigermarsch „Glück auf“.

Sichtlich bewegt gab Dirigent Wolfgang Vögele (3.v.l.) seinen Abschied vom Musikzug bekannt. Die Vorsitzenden Maximilian Stein (2.v.r.) und Erik Remhof (r.) überreichten ihm als Erinnerungsgeschenk eine Fotokollage. Kleine Ostergeschenke gab es für Dirigentin Andrea Fleischmann (l. verdeckt) und Moderator Werner Schulz (2.v.l.). - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Sichtlich bewegt gab Dirigent Wolfgang Vögele (3.v.l.) seinen Abschied vom Musikzug bekannt. Die Vorsitzenden Maximilian Stein (2.v.r.) und Erik Remhof (r.) überreichten ihm als Erinnerungsgeschenk eine Fotokollage. Kleine Ostergeschenke gab es für Dirigentin Andrea Fleischmann (l. verdeckt) und Moderator Werner Schulz (2.v.l.).

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Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz
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