Steinigloh/Amberg-Sulzbach (Bericht von Werner Schulz) Echte Volksmusik, Witze zum Schenkelklopfen, wos zum Trink’n und a deftige Brotzeit – all das gab es bei der „Musi im Stodl“ im ausverkauften Steiningloher Kirwastodl.
Dass das Publikum auf mehr als nur seine Kosten kam, dafür sorgten gleichermaßen die „Hirschauer Wirtshausmuse“, die „Pfiffigen Knepf“ und „Die zwoa Schneidig’n“ sowie – nicht zu vergessen – der Hirschauer Stadtheimatpfleger Sepp Strobl. Wer hätte sachkundiger, humorvoller und pointierter durch das Programm führen können als er, der selber jahrzehntelang ein Markenbegriff in der oberpfälzer Volksmusikszene war. Die Lacher auf seiner Seite, als er das Gedicht „Af Hirschau“ vortrug: „A Böiwl stäiht am Stroußngrom, daou halt voa ihm a alte Frau. Gäoh Kloina konnst ma du niat sogn, woa gäihts daou af Hirschau. Da Bou, der schaut ab bissl dumm, i woiß owa i sochtas niat. Daou is ma schprachlos und ganz stumm, denkt sa döi Frau verwirrt. Du frecha, ungezogna Schlingl, gut nan zur Antwort dann döi Frau. Du kummst amal niat in Himml, draf da Bou: Und du niat af Hirschau.“
Die drei mitwirkenden Gruppen deckten mit ihren Darbietungen ein breites Spektrum bayerischer Volksmusik ab und sorgten drei Stunden lang für beste Unterhaltung. Die „Pfiffigen Knepf“ mit Siegfried Winter und Anja Pschibl (beide an der Diatonischen) sowie Marco und Werner Winter (Gitarre und Kontrabass) überzeugten mit echter, stets top-harmonisch vorgetragener Volksmusik. Sie haben sich hauptsächlich der alpenländischen Volksmusik verschrieben. Während ihrer Darbietungen war es mucksmäuschenstill im Stodl. Ihr Repertoire reichte vom „Marsch der Steirer“ über die Waginger- und Bäckn-Polka bis zu den Walzern „Fürn Vodern“ und „Am Grundlsee“.
„Die zwoa Schneidig’n“ Vollblutmusiker Christian Müller, der nicht nur das Akkordeon aber auch genauso gut seine Diatonische beherrscht, und Manfred Wild, mit Bariton bewaffnet, würzten ihre „nicht nach Noten, sondern nach Maß’n“ dargebotene bodenständige Volksmusik mit „deftigem Sauschmatz“. Beide verstanden es bestens, das Zwerchfell der Gäste gehörig in Bewegung zu bringen. Dies galt gleichermaßen für ihre originellen Darbietungen alter Couplets wie dem vom „guaten, echten, süffigen, ewigen boarischen Bier“ oder dem „Schnupftabak“ und dem „Bubikopf“ oder auch dem Lied vom „Morgenrot“ wie für ihre staubtrockenen Witze und Wortbeiträge.
Eine gelungene Mischung aus Instrumental- und Gesangsstücken präsentierte die „Hirschauer Wirtshausmusi“ mit Uwe Herrmann (Diatonische, Gitarre und Gesang und Franz Birner (Kontrabass, Gitarre und Gesang), Franz Dolles (Diatonische), Alexander Götz (Tuba) und Hans Drexler (Gesang). Begleitet von seinen vier Musikanten erfuhr man von ihm und seinen Mitsängern allerhand über „Die kropferte Hirschauerin“. So richtig in ihrem Element fühlten sich die Wirtshausmusikanten beim Marsch vom „Holznerwirt“ und der Polka „Pentschauer Bäuerin“ genauso wie beim Schottisch „Da Tennengauer“ und dem Boarischen „In da alten Pichlerstubn“. Nachdenklich stimmten die abschließenden Lieder von der „Woidkrankheit“ und „Wisst’s, wo mei Hoamat ist“.
Den drei Gruppen blieb am Ende nichts anderes ĂĽbrig, als die laustarken Zugaberufe des begeisterten Publikums zu erfĂĽllen. Dass auch fĂĽr das leibliche Wohl bestens gesorgt war, darum kĂĽmmerten sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Steiningloh-Urspring.
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