Stolzes Jubiläum: 60 Jahre Katholischer Frauenbund

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Am Sonntag, 9. Juli, feiert der Katholische Frauenbund ab 14 Uhr im Pfarrheim sein 60-jähriges Bestehen. Das Festprogramm sieht eine Andacht, die Ehrung langjähriger Mitglieder und ein gemütliches Beisammensein vor.

Die Geburtsstunde des Frauenbundes schlug auf Initiative von Stadtpfarrer Heinrich Röhrl am 6. Oktober 1963. Vorläufer war der „Christliche Mütterverein“. Bei der Gründung zählte man 98 Mitglieder. Am 17. November wurde Edeltraud Freimuth zur Vorsitzenden gewählt. Als oberste Ziele setzte man sich christliches Leben, die Weiterbildung der Frauen und soziales Engagement. 1964 wurde mit Koch-, Back- und Bastelkursen begonnen. Sie werden z.T. noch heute angeboten. 1973 übernahm Stadtpfarrer Edwin Völkl die Aufgabe als geistlicher Beirat. Im November 1974 wurde Maria Weinberger zur Nachfolgerin von Edeltraud Freimuth gewählt. Aus einem Altenpflegekurs entstand 1977 die Idee der ambulanten Krankenpflege. Sie wurde auf Bitten von Stadtpfarrer Völkl von Betty Bösl in die Tat umgesetzt. Dank ihres Engagements entstand die „Zentrale für ambulante Pflegedienste”, die heutige Caritas-Sozialstation. Diese leitete sie ehrenamtlich bis Dezember 2005. 1978 übernahm sie auch den Frauenbundvorsitz. 1983 feierte man das 20-Jährige mit einem von Bischof A. E. Bösl zelebrierten Pontifikalamt, bei dem die neue Fahne geweiht wurde. Das anschließende Fest im Josefshausgarten entwickelte sich zum Frauenbundfest. Es wurde bis 2015 an Mariä Himmelfahrt gefeiert. Ein Riesenerfolg wurde das 1984 auf Initiative von Betty Bösl herausgegebene Kochbuch „Hirschauer Schmankerln” mit Rezepten von Hirschauer Frauen. Der Erlös wurde für die Renovierung der Vierzehnnothelfer-Kirche gespendet. 1986 wurde Rosa Stoll Vorsitzende. Sie begründete 1986 die Palmkreuzaktion, die bis heute durchgeführt wird, und organisierte erstmals das „Hirschauer Adventsingen“. Bis 2013 fand es 28mal unter ihrer Regie statt, danach noch fünfmal. Nicht mehr angeboten werden die 1987 von ihr eingeführten Mehrtagesreisen. Bestand hat noch immer der 1987 erstmals abgehaltene Yoga-Kurs. Rosa Stoll war 1987 maßgeblich an der Einführung des Hirschauer Weihnachtsmarktes beteiligt. Der Frauenbund ist dort alle Jahre mit einem Verkaufsstand präsent. 1988 wurde der Caritas-Sozialstation das erste von 12 Autos gestiftet. Beim 30-Jährigen attestierte Diözesanvorsitzende Helga Hegelmeier: „Es gibt in der Diözese keinen Zweigverein unter allen 483, der ideell und finanziell so viel leistet wie der Hirschauer.“ In Stolls Amtszeit von 1986 bis 1998 wurden 212 614 DM erarbeitet und für soziale Zwecke gespendet. Die sozialen Aktivitäten brachten dem Frauenbund das Prädikat „Weltmeister im Spenden ein. Die Stadt zeichnete den Frauenbund 1992 für besondere soziale Verdienste aus. 1989 übernahm Stadtpfarrer Norbert Demleitner die Aufgabe als geistlicher Beirat. Ab diesem Jahr traf man sich bis 2015 im Pfarrheim zur Elisabethenfeier. Bestand hat die 1997 begründete Tradition, in der Fastenzeit am Kalvarienberg ein Lichterkreuzweg zu beten. Veronika Forster war schon seit 1990 stellv. Vorsitzende, als sie 1998 den Vorsitz übernahm. Unter ihrer Führung ging die Erfolgsgeschichte des Frauenbunds weiter. 2003, beim 40-Jährigen zählte man 288 Mitglieder. Es wurde mit einem dreieinhalbstündigen Festakt im Josefshaus und einem Dankgottesdienst gefeiert, den der Geistl. Diözesanbeirat Dr. Hermann Riedl zelebrierte. Ab 2006 führte ein dreiköpfiges Team mit Veronika Forster, Hannelore Wiesinger und Roswitha Wendl den Verein. Ab 2010 bestand es aus Roswitha Wendl, Irmgard Sellmeyer und Gerlinde Siegert. Groß gefeiert wurde das 50-Jährige. Domvikar Thomas Pinzer zelebrierte den Jubiläumsgottesdienst. Höhepunkt des Jubiläumsabends war der Auftritt der Theatergruppe „Die Ladenhüter“. 2014 wurde das Führungstrio an der Vereinsspitze bestätigt. Mit Spannung wurde die Jahreshauptversammlung 2018 erwartet, da es im Vorfeld nicht gelungen war, genügend Frauen zu überzeugen, sich für ein Vorstandsamt zur Verfügung zu stellen. Überraschenderweise erklärten sich doch Gerlinde Siegert, Irmgard Sellmeyer und Irmgard Müller dazu bereit. 2022 wurde mit Angela Schreiner, Ulrike Mutzbauer und Gerlinde Siegert ein neues Führungstrio gewählt. Letztere trat jedoch im Juni 2022 zurück. Im Jahr des 60-Jährigen zählt der Verein 201 Mitglieder. Nicht nur sie, die Bevölkerung ist am Sonntag , 7. Juli, zur Feier des Jubiläums eingeladen. Das Programm beginnt um 14 Uhr im Pfarrheim mit einer von Stadtpfarrer Johann Hofmann gestalteten Andacht. Anschließend werden langjährige Mitglieder durch die stellv. Diözesanvorsitzende Kerstin Aufschneider geehrt. Danach gibt es Kaffee und Kuchen. Am späten Nachmittag bzw. Abend klingt die Feier bei Bratwürstln und Bier aus.