Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Ein freudiges und gemütliches Wiedersehen feierten 15 Mädels und 12 Jungs des Schülerjahrgangs 1952/53 dieser Tage anlässlich ihres 70. Geburtstags.
Als für sie im September 1959 der „Ernst des Lebens“ begann, waren die ABC-Schützen noch sauber nach Geschlechtern getrennt. Die mit Schultüten bewaffneten 38 Buben empfing Lehrer Wolfgang Leitermann, die 30 Mädchen erwartete Schwester Agnieska. Häberl Ausgerechnet Carmen Renner, die das Klassentreffen organisierte, war damals nicht unter den Schulneulingen. Die kleine Maria del Carmen Juanes Alonso lebte zu dem Zeitpunkt noch bei ihrer Familie in Salamanca, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomen spanischen Region Kastilien-León. Als ihr Vater Jose Juanes Hernandez 1961 erfuhr, dass die Amberger Kaolinwerke in Spanien auf der Suche nach Arbeitskräften sind, wagten zunächst er und die Mama Teresa Alonso Perez den Schritt nach Hirschau. In der „Spaniersiedlung", die die AKW gegenüber dem Werk errichteten, fanden sie eine neue Heimat. Carmen blieb noch zwei Jahre in Spanien bei ihrer Oma. Als sie 1963 als Elfjährige nach Hirschau kam, wurde sie in die 1. Klasse aufgenommen. Ihre Mitschüler waren also ca. fünf Jahre jünger als sie. Mit ihnen absolvierte sie auch noch die 2. Klasse und die Hälfte der 3. Klasse. Ihre Leistungen waren so gut, dass sie während des Schuljahres in die 6. Klasse versetzt wurde, in die sie altersmäßig gehörte. Damit war sie bei den Klassenkameradinnen und Kameraden gelandet, mit denen sie später den Schulabschluss machte und für die sie das Klassentreffen organisierte.
Es verstand sich von selbst, dass der Wiedersehens-Abend im Conrad-Sportstüberl stattfand, das von ihr und ihrem Mann Christian bewirtschaftetet. Begonnen hat das Treffen am Nachmittag mit einem Friedhofsbesuch, um dort an den Gräbern der verstorbenen vier Mitschülerinnen, der zehn Klassenkameraden und der Lehrkräfte zu gedenken. All derer wurde anschließend auch beim von Pfarrer Stefan Fischer und Diakon Richard Sellmeyer gestalteten Wortgottesdienst in der Vierzehnnothelferkirche gedacht. Ab 20 Uhr waren dann im CSV-Sportstüberl ein Feinschmecker-Abendessen, Gemütlichkeit und beste Unterhaltung Trumpf. Es lag in der Natur der Sache, dass bis in die späte Nacht hinein alte Erinnerungen aufgefrischt und Anekdoten aus der Jugendzeit erzählt wurden.
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