Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Für alle Freunde des Gesangs und der Musik war sie ein eindrucksvolles Erlebnis – die Jubiläums-Serenade, zu der der Gemischte Chor des Gesangvereins 1860 anlässlich seines 25-jährigen Bestehens in den Schlosshof eingeladen hatte.
Gut 300 Besucher fanden sich trotz der Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke auf den Festspieltribünen ein, um die Darbietungen des Jubel-Chores unter Leitung von Jana Müller, die auch als Solistin brillierte, und des Ehenfelder Männerchores mit seiner Dirigentin Saskia Krügelstein zu genießen. Mit dabei war einmal mehr Roman Podokschik. Er begleitete am Piano einfühlsam die Beiträge des Gemischten Chores und von Jana Müller. Zwei Stunden boten die Akteure ein gleichermaßen abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm.
Angesichts der Hitze beließ es die Vorsitzende Renée Ehringer-Hoffmann bei einer kurzen Begrüßung. Dabei war ihr die Freude darüber anzumerken, dass die Jubiläums-Veranstaltung stattfinden konnte. Vor einem halben Jahr war das noch fraglich, da der Chor erheblich an Personalmangel litt. Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Hermann Falk hielten es mit dem Sprichwort, dass „in der Kürze die Würze liegt.“ Beide gratulierten zum Jubiläum. Reisinger wollte den Akteuren keine „Märtyrer-Sauna“ zumuten, Falk riet Chormitgliedern wie Publikum zur Flüssigkeitszufuhr. Ausführlicher machte es Karl Hermann, Vorsitzender des Sängerkreises Nordoberpfalz. Er kam an Ende im Gleichklang mit Aristoteles zu dem Schluss, dass „es im Wesen der Musik liegt, Freude zu bereiten.“ Genau das tat postwendend der Gemischte Chor mit Milton Agers „Sing mit mir“ - vielen als „Ain’t she sweet“ im Ohr – und dem „Entertainer Rag“. Der einst von den Chordettes besungene „Lollipop“ wurde den Zuschauern akustisch wie konkret als Lutscher serviert, bevor der Chor den unsterblichen Popsong „The Lion sleeps tonight“ intonierte. Der Männerchor besang in einem fränkischen Volkslied „Die schönste Reise“, bekannte in einem englischen Volkslied „Musik erfüllt die Welt“ und schilderte einfühlsam den „Abendfrieden“. Zum Repertoire gehörten die schwäbische Weise „Wenn alle Brünnlein fließen“ ebenso wie die fränkische Volksweise „Lustig ihr Brüder“ und der beschwingte, vierstimmige a-capella-Chorsatz „Man ist nie zu alt, um jung zu sein“. Der Gemischte Chor machte locker und beschwingt weiter mit dem Conny-Froboess-Evergreen „Zwei kleine Italiener“ und Rocco Granatas „Marina“, ehe mit Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“ nostalgische Stimmung angesagt war.
Hatten die Chöre schon wahren Musikgenuss geboten, so sorgte Jana Müller mit ihren Solobeiträgen für drei absolute Highlights. Beim Song „Mamma mia“ aus dem gleichnamigen Musical präsentierte sie sich glaubhaft als resolute Donna, bei „I feel pretty“ aus der West Side Story als in sich selbst verliebte Maria. Den Vogel schoss sie ab in der Rolle der Gräfin Orczelska aus dem Musical „Friedrich – Mythos und Tragödie“. Mit der unzweideutigen Aufforderung „Komm und berühr mich, nimm mich, verführ mich…“ stattete sie einigen Herren auf der Tribüne einen Besuch ab. Erstes Opfer Bürgermeister Hermann Falk.
Überhaupt wurde das Publikum in das Geschehen aktiv mit einbezogen. Zum Abschluss des ersten Teiles hatte man gemeinsam „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ gesungen. Kein Stück hätte besser in die Zeit gepasst als Nicoles Eurovision-Song-Contest Siegerlied von 1982 „Ein bisschen Frieden“. Es sei allen Menschen gewidmet, so Renée Ehringer-Hoffmann in ihren Schlussworten, besonders denen in der Ukraine. Der Gemischte Chor erfüllte schließlich die Zugabe-Wünsche mit John Rutters Lied „Schau auf die Welt“. Der Männerchor-Vorsitzende Wolfgang Falk gratulierte dem Gemischten Chor zum Jubiläum. Als Präsent gab es für jedes Chormitglied eine CD mit Rundfunkaufnahmen des Ehenfelder Patenvereins.
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