Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Bereits im Juni 2022 hatte der Hirschauer Stadtrat beschlossen einen Waldkindergarten errichten zu wollen. Nach Vorgesprächen stellten in der letzten Stadtratssitzung Vertreter der „littlebigFuture gGmbH“ mit Sitz in Nürnberg ihre Ideen vor.
Die Firma wurde 2021 gegründet allerdings bringt das Leitungsteam langjährige Erfahrungen mit Waldkindergärten mit. Grundsätze der Arbeit, so Gründer und Geschäftsführer Michael Bergmann sind gegenseitige Wertschätzung, Zukunftsorientierung, Nachhaltigkeit und das Angebot hochwertiger Bildung. Derzeit betreibt der Träger in Pielenhofen, Tegernheim und Herrieden Waldkindergärten.
Projektleiterin Carina Felßner informierte, dass in Hirschau derzeit 20 -25 Plätze für Kinder ab drei Jahren bei einer Öffnungszeit von 7.30 -14.15 Uhr angedacht seien. Mit der Firma „Zinipi in Sulzbach-Rosenberg wird derzeit ein spezielles Waldkindergartenmodul mit multifunktionaler Möblierung entwickelt, das auch zeitnah einsetzbar wäre. Die Einbeziehung des bestehenden Gebäudes am „Würstlberg“ würde Umbauten erfordern und sei wegen notwendiger Planungen und Genehmigungen wohl nur mit mehr Vorlauf umzusetzen aber das könne auch eine Option oder eine spätere Ergänzung sein.
Pädagogische Grundzüge eines modernen Waldkindergartens stellte Anke Wolfram vor, die ein Buch zum Thema veröffentlichte, überregional berät und aus Schnaittenbach stammt. Kernstück eines Waldkindergarten ist die Natur ganz nah zu erfahren, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen, Kreativität und Mündigkeit der Kinder zu fördern, sowie die Voraussetzung zu schaffen sich zu digital offenen Menschen zu entfalten. Die Pädagogik diese Altersgruppe betreffend sei stark im Wandel. Kinder erleben Natur hautnah, das sei manchmal fordernd aber die Kinder werden gut begleitet und es mache Spaß. Kinder lernen Leben im Flow, setzen sich aus eigenem Antrieb mit ihrer Umgebung auseinander. Der Ansatz lautet „Ich bin wer, ich kann was.“ Die Kinder entscheiden und gestalten mit. führte Anke Wolfram aus.
Auf die Frage von Josef Birner ob denn Personal zu gewinnen sei, kam die zuversichtliche Aussage, man sei ein Dynamischer attraktiver Arbeitgeber, der nach Tarif zahle. Günther Amann warf ein man müsse das Tempo steigern, eine Zeitplanung aufstellen. Der Vorteil des Standorts Würstlberg sei die Ortsnähe, allerdings gebe es kein Gewässer dort. Auch die Elternarbeit sei sehr wichtig, was die Anbieter auch so sahen. Ein Gewässer sei aber auch als mögliche Gefahrenquelle zu genau zu hinterfragen. Wenn die Standortfrage geklärt sei, sei ein Start mit der Modullösung im kommenden Jahr möglich, war zu hören.
Wie Bürgermeister Hermann Falk ergänzte, gebe es im Bereich des Kalvarienbergs vielleicht auch Alternativen. Florentin Siegert fragte nach der Gebührenstruktur. Michael Bergmann führte aus, dass diese, wie vieles andere auch, mit der Stadt und auch dem Jugendamt abzusprechen sei und auch die Zahl der interessierten Familien Einfluss auf die Gebühren habe. In der Regel sei ein Waldkindergarten aber etwas günstiger zu errichten als ein herkömmlicher. Das angesprochene Modulgebäude koste etwa 140000 Euro ohne Möblierung. Man sehe sich auch nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung des bestehenden örtlichen Angebots. Rudolf Wild verwies auf die von Ehrenbürger Klaus Conrad zugesagte Förderung, was die Umsetzung sicher einfacher mache.
Jetzt liegt es an der Bewertung des Angebots durch den Bürgermeister und die Stadträte, ob und bei Befürwortung, wie schnell die Planungen in die nächste Phase gehen.
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