Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Ende Juni wurde in Hirschau die „Kulturwerkstatt e.V.“ gegründet. Am Sonntag ließ der Verein die Tradition der seit 2017 geschlossenen Kult-Gaststätte „Waldesruh“ für einen Tag lang mit einem „Wirschtlberg-Revival“ aufleben. Es wurde ein Fest wie aus dem Bilderbuch.
Dazu leistete St. Petrus einen nicht unerheblichen Beitrag. Von früh bis spät lachte die Sonne vom weiß-blauen Himmel. Das herrliche Spätsommerwetter genossen erst einmal die rund 250 Besucher, die sich am Gipfelplateau des Kalvarienbergs vor der Kreuzigungsgruppe versammelten. Sie wurden Zeugen einer Andacht, die deren Verlauf der Begriff „Ökumene“ eindrucksvoll mit Leben erfüllt wurde. Zu verdanken war dies den beiden Hauptakteuren - Salesianerpater Alfred Lindner und Pfarrer Stefan Fischer. Letzterer verdeutlichte gleich eingangs, dass der Begriff „Revival“ eine christliche Kernbotschaft ist. Das Tote werde nicht tot bleiben. Dankbar und erfreut sei man, dass die „Kulturwerkstatt“ ihr „Wirschtlberg-Revival“ mit einer Andacht eröffne. Wo Menschen zusammenkommen und ihrem Alltag entfliehen, sei Gott mittendrin. Pater Lindner mahnte – verdeutlicht durch einige Plakate - einen verantwortungsvolleren Umgang der Menschen mit der Natur, mit Gottes Schöpfung, an. Konfessionsübergreifend waren sich beide Geistliche einig, dass Kirche da sein müsse, wo das Leben sei und Menschen ihren Lebensmittelpunkt haben. Kirche dürfe nicht nur im Gebäude stattfinden und sei auch nicht das Gebäude. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Andacht vom Chor „Grenzenlos“ aus Schwend unter Leitung von Saskia Krügelstein.
Nach dem Schlusssegen setzte im wahrsten Sinne des Wortes der Run auf die Bratwürste, Käsegriller und verschiedenen kühlen Getränke ein. Im Nu waren die 25 Biertischgarnituren besetzt. Der Kulturwerkstatt-Vorsitzende Ralph Brandt und seine sechs Vorstandsmitglieder hatten mehr als alle Hände voll zu tun, um den Gästeansturm zu bewältigen. Dass ihnen das gelang, verdankten sie ganz wesentlich der tatkräftigen Unterstützung durch ihre Ehefrauen bzw. Partnerinnen und dem Grillteam mit Felix Hiemer und Sebastian Braun. Das Helferteam kam gehörig ins Schnaufen und Schwitzen beim Heranschaffen der Kisten mit den Getränken aus dem Kühlwagen, der unterhalb des Festgeländes abgestellt war. Rund 400 Liter Bier und 150 Liter Alkoholfreies gingen über den Tresen. Kaum waren die Mittagsgäste abgespeist, setzte am frühen Nachmittag ein bis zum frühen Abend nicht abreißen wollender Pilgerstrom auf den „Wirschtlberg“ ein. Dort war nicht nur für das leibliche Wohl gesorgt, sondern auch für gediegene musikalische Unterhaltung. Diese bot die Hirschauer Wirtshausmusi mit Sigi Winter, Uwe Herrmann, Franz Birner und Xaver Schindler.
Mit Anbruch der Dämmerung leerten sich nach und nach die Bierbänke. Die Kulturwerkstättler konnten sich ans Aufräumen und ans Bilanzziehen machen. Knapp 2 000 Bratwürste, 400 Käsegriller, 700 Semmeln und 150 Brezen hatten die ca. 700 Gäste verzehrt. Sie hatten nicht nur gut gegessen und getrunken, sondern auch x-mal mit Nachdruck den Wunsch nach einer Wiederholung im nächsten Jahr geäußert. Ob es dazu kommt, hängt wesentlich von zwei Faktoren ab. Grundvoraussetzung ist, dass Maria Helm, die Eigentümerin der „Waldesruh“, ein weiteres Mal ihr „Ja“ dazu gibt. Die Existenz der Waldgaststätte ist ihrem Vater, Metzgermeister Georg Dobmeier, zu verdanken. Er eröffnete im Juni 1949 den gastwirtschaftlichen Betrieb am Kalvarienberg. Und dann muss natürlich auch das Kulturwerkstatt-Team ein weiteres Mal den Idealismus und Arbeitsgeist aufbringen, der für das Abhalten des Festes nötig ist. Wer sich bei der Kulturwerkstatt mit einbringen will, der sollte sich per Email mit Robert Hiemer rob@kulturwerkstatt-hirschau.de in Verbindung setzen
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.