Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Beim Musikzug der Stadt Hirschau weht seit 13. Oktober ein frischer Wind. Verursacher ist der neue Dirigent des Orchesters Marcus Hoffmann.
Der 57-jährige Amberger ist erst der sechste ausgebildete Dirigent in der 71-jährigen Geschichte des Musikzugs. In den Anfangsjahren spielten die Burschen des „Kolping-Fanfarenzugs“ ohne Noten nach Gehör. Beim Übergang zum Spielmannszug halfen kräftig die drei Ausbilder Georg Meier, Rolf Mader und Georg Häusler mit. Sie schlüpften bei Auftritten und Wertungsspielen auch in die Dirigentenrollen. Mit Peter Feldmeier, Musiklehrer am Max-Reger-Gymnasium Amberg, verpflichtete man 1977 erstmals einen ausgebildeten Dirigenten. 1988 übernahm mit dem 22-jährigen Anton Lottner ein junger Dirigent mit Militärmusikerfahrung die musikalische Leitung. Ihm folgte 2003 der Kroate Zlatko Strcic. Er gab das Dirigat schon im Sommer 2004 wieder ab. Mit dem 21-jährigen Eigengewächs Annette Pruy wurde 2004 erstmals eine Frau mit der Leitung des Orchesters betraut. Nach 13 Jahren übergab sie als Annette Pruy-Semsch den Taktstock an den 20-jährigen Wolfgang Vögele. Letzterer verabschiedete sich im Frühjahr dieses Jahres vom Musikzug. Marcus Hoffmann, der bis Juli das Orchester des Musikvereins Haselmühl-Kümmersbruck leitete, macht kein Hehl daraus, dass ihn die neue Aufgabe als Dirigent des Hirschauer Musikzugs reize. Dafür seien im Wesentlichen zwei Gründe ausschlaggebend. Zum einen sei das Orchester sowohl von der personellen Besetzung als auch der Instrumentenbestückung, z.B. durch das „tiefe Holz“, in der Lage, anspruchsvolle Stücke auf Oberstufenniveau zu spielen. Zum anderen gebe es beim Musikzug eine Majorettengruppe, die er gerne in die Auftritte des Orchesters mit einbauen möchte. Das soll bereits beim Osterkonzert 2024 der Fall sein. Es steht unter dem Motto „Starke Frauen“. Vor dem Osterkonzert wird Marcus Hoffmann bei einer Reihe kleinerer Auftritte den Musikzug dirigieren, z.B. beim Volkstrauertag, beim Weihnachtsmarkt oder beim Lebendigen Adventskalender. Besonders freue er sich schon auf die Teilnahme am Rosenmontagszug in Düsseldorf. Der Musikzug ist am 12. Februar bereits zum 45. Mal in der rheinischen Karnevalsmetropole mit von der Partie. „Die Chemie zwischen den Musikern und Musikerinnen und mir stimmt“, meint Marcus Hoffmann und baut fest darauf, dass sich dieses Gemeinschaftsgefühl weiter so positiv entwickelt wie bisher. Er verhehlt auch nicht, dass das Orchester noch Verstärkung brauchen könnte.
Dieser Meinung sind auch Musikzugvorstand Maximilian Stein und seine Vorstandschaft.
Während der Coronazeit war es schwierig, den Probenbetrieb aufrecht- und das Orchester zusammenzuhalten. Einige Abgänge seien daher nicht zu vermeiden gewesen. Diese und auch andere frühere Orchestermitglieder möchte Vorstand Maximilian Stein nur zu gerne reaktivieren. Sie sollten die Chance nutzen und ihre Freude am Spielen ihres Instruments unter Marcus Hoffmann neu entdecken. Genauso würde man sich über Musikerinnen und Musiker freuen, die ein Instrument beherrschen, bislang aber den Weg zum Musikzug noch nicht gefunden haben. An ehemalige Musikzügler richtet Stein obendrein die Bitte, zuhause einmal nachzusehen, ob sich in den Schränken noch Trachten, Hüte oder Stiefel befinden und diese möglichst zurückzubringen.
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.