Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Etwa 52 mal war Kaiser Karl der IV. (1316-1378) mit großem Troß zwischen Prag und Nürnberg unterwegs und querte dabei Hirschau, das an der sogenannten „goldenen Straße“ liegt und daraus große Vorteile für seine Entwicklung ziehen konnte. Allerdings kam es auf dieser Hauptverkehrsachse infolge des 30-jährigen Krieges auch zu massiven Zerstörungen.
Neben dem Kaiser hielten sich so auch Könige, Kardinäle, Ketzer oder Soldaten in der Region auf. Besonders der Anstieg des Weges zwischen Hirschau und Kohlberg verlangte den meist vierspännigen Pferdefuhrwerken alles ab. Noch heute, mehr als 700 Jahre später sind die Einschnitte der Wege deutlich auszumachen. Der Weg vom Hirschau Ortsmitte bis Kohlberg Ortsmitte misst etwa elf Kilometer, ist markiert mit dem Böhmischen Löwen und hat sich zu einem beliebten Wanderweg entwickelt.
Diesem geschichtsträchtigen Gebiet trug der Oberpfälzer Waldverein, unterstützt durch die Stadt Hirschau und deren Bauhof, nun Rechnung und stellte zur Information der Wanderer eine sehr ansprechend gestaltete Infotafel auf. Am 30.Jamuar 1367, so ist dort zu lesen, befahl der Kaiser, „das die Straße, die bei der stat geet, durch die stat geen soll“. Dass Hirschau nicht mehr umfahren werden durfte zog eine Blütezeit für Handel und Gewerbe in Hirschau nach sich. Problematisch für die Gespanne war der Anstieg des Weges von der heutigen Waldmühle, in der Senke nach Hirschau links der Hauptstraße nach Weiden, bis zum Gipfel des Kohlbühls. Der Bauer der Waldmühle hatte das Vorspannrecht und damit auch die Pflicht Pferde und/oder Ochsen gegen Lohn vorzuspannen und damit die Lenker der Gespanne zu unterstützen.
Die Pferde wühlten den Boden mit ihren Hufen zusätzlich auf, die dünnen, eisenbeschlagenen Holzräder sanken dadurch immer tiefer ein, so dass ein Wegstück nach dem anderen mit der Zeit unpassierbar wurde und daneben neue Hohlwege, insgesamt 14 an der Zahl entstanden.
Um dieses Stück Geschichte für den Wanderer erlebbar zu machen, läuft die Wanderstrecke auch quer durch die Hohlwege. So kann man die Mühen der Fuhrleute sehr gut nachvollziehen.
Die erste Markierung des Weges vor über 20 Jahren erfolgte durch Kurt Heinold.
Inzwischen kümmern sich Wegepate Hans Meindl, der Hirschauer Wanderbeauftragte Manfred Kindzorra unterstützt vom Oberpfälzer Waldverein um den Weg. Dass der Pfad nicht schnell zuwächst, dazu tragen auch die Mountainbiker bei, denen das hügelige Gelände entgegenkommt, ein gutes Nebeneinander wurde festgestellt.
Ehrenamtliche und der Oberpfälzer Waldverein, die Stadt Hirschau ziehen an einem Strang bei der Pflege des Wegs entlang der Goldenen Straße
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