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Nachricht vom 07.02.2024 Vereine

Hirschau fest in Kinder-Narrenhand

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  â€žHirschau OHO!“ Aus hunderten Kehlen erscholl der Schlachtruf am Samstag rund um den Marktplatz der Kaolinstadt, als eine unĂĽberschaubare Schar phantasievoll kostĂĽmierter kleiner und groĂźer Narren durch die Innenstadt zog.

Zum neunten Mal hatte die Narrhalla zum Kinder-Faschingszug eingeladen, dem einzigen Gaudiwurm dieser Art in der Oberpfalz. Dass es ihn überhaupt gibt, ist das Verdienst von Regina Merkl, der Gründerin und Präsidentin der Hirschauer Faschingsgesellschaft. Sie hätte sich zwar etwas mehr Wohlwollen von Sankt Petrus und etwa wärmere Temperaturen gewünscht. Aber sei’s drum – der graue Himmel und der teilweise scharfe Wind konnten der guten Laune nichts anhaben. Pünktlich um 15 Uhr setzte sich das bunte Narrenvölkchen zu den Klängen des Musikzugs der Stadt Hirschau ,erstmals unter Leitung von Marcus Hoffmann, von der Kohlberger Straße aus in Richtung Marktplatz in Bewegung. Vorne weg fuhr – freundlich winkend - Roland Fritsch auf seinem Dampf ausstoßenden Steampunk Bicycle. Hinter ihm folgte die im zackigen Gleichschritt marschierende, gastgebende Kindergarde und das Kinderprinzenpaar, Seine Tollität Tim I. und Ihre Lieblichkeit Lena I. Für beide erfüllte sich ein Traum: Sie wurden unangeschnallt in einem offenen Cabrio chauffiert. Letzteres galt auch für Prinz Stephan I. und Prinzessin Sabine I.. Ihnen folgten nicht weniger zackig die Jugend- und Prinzengarde und – allerdings nicht ganz so sportlich und dynamisch – die Herren Elferräte und die Hofdamen. Überhaupt gab sich der Faschings-Hochadel ein Stelldichein. Prinzen und Prinzessinnen gaben sich samt ihrem Hofstaat in Scharen die Ehre und genossen es, vom offenen Wagen aus majestätisch zu grüßen und Süßigkeiten unter das Narrenvolk zu werfen. Das galt für die Hoheiten aus Nabburg und Nittenau genauso wie für die der Lindania Schwandorf, die aus Kohlberg-Röthenbach, Hohenburg, Sulzbach-Rosenberg und die aus Schmidmühlen oder Vilseck und Freudenberg. Ohne Prinzenpaar marschierten die Garden der Narrhalla Rot-Gelb Amberg, der Schwandoria Gelb-Schwarz Schwandorf, der Faschingsgesellschaft Stulln und der Kinderfaschingsgesellschaft Kleinseugastanien mit.

Wie es sich für einen „Kinder-Faschingszug gehört“, durften die Kleinen aus den Hirschauer Kindergärten nicht fehlen. Die Mädchen und Jungen der „Ehenfelder KiTa mit Herz“ und ihre Erzieherinnen protestierten als „Kindergartenmonster“ dagegen, dass sie immer noch in Containern untergebracht sind: „Wir wollen endlich raus in unser neues Haus!!“ Gutmütiger zeigte sich die Antonius-KiTa-Abordnung, die das Container-Los teilen muss. Ihre Losung kurz und bündig: „Zirkus Antonelli. Wir machen jeden Zirkus mit.“ Es wimmelte nur so vor bunten Hasen und blauen Zwergen. Der St. Wolfgang-Kindergarten hatte sich „Das Dschungelbuch“ als Motiv ausgewählt und so manch furchterregendes Tier mitgebracht. An gleich zwei Jubiläen erinnerte das Johanniter Kinderhaus Conrad. Kinder wie Erziehrinnen hatten sich als Walt-Disney- Figuren verkleidet – dies nicht zufällig. 2023 hatten die Firma Conrad und Walt Disney ihr 100-Jähriges gefeiert. Zum Anbeißen frisch waren die kleinen wie die großen „frechen Früchtchen“ der Krabbelgruppe. Die Kinderfeuerwehr machte mit ihren Kostümen ihrem Namen „Feuerfunken“ alle Ehre. Um ihre durch nichts zu überbietende Begeisterung für die Schule zum Ausdruck zu bringen waren Kinder und Lehrkräfte unter dem Motto „Schule ist Mee(h)r“ sowohl in Kostüme von Meerestieren als auch Seeleuten und Piraten geschlüpft.

Auf der Marktplatzbühne moderierte Bürgermeister Hermann Falk, unterstützt von Präsidentin Regina Merkl, das närrische Geschehen. Sie feuerten das Publikum immer wieder mit einem kräftigen "Hirschau OHO" an und stellten humorvoll die vorbeimarschierenden Gruppen vor. Schlusspunkt des Umzugs war dieses Mal die Hirschengasse. Mit der Ankunft dort war die Faschingsgaudi keineswegs zu Ende. Bei Stimmungsmusik ging es an der Bar genauso rund wie am Kaffee- und Kuchen- und von der Metzgerei Weich betreuten Verpflegungsstand. Vielmehr gab es auf dem Marktplatz eine große Faschingssause mit Partymusik von Diskjockey Markus Gottsauner, Kaffee, Kuchen, alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken. Für deftige und kräftige Speisen sorgte die Metzgerei Weich.

Mit einem nicht alltäglichen Gefährt, einem Dampf ausstoßenden Steampunk Bicycle, war Roland Fritsch an der Spitze des Gaudiwurms unterwegs. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Mit einem nicht alltäglichen Gefährt, einem Dampf ausstoßenden Steampunk Bicycle, war Roland Fritsch an der Spitze des Gaudiwurms unterwegs.

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Bilder / Fotos

Foto: Werner Schulz
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