Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Knapp 2 300 Kinderbücher stehen in den Regalen der Stadt- und Pfarrbücherei. Besonders begehrt sind bei den „kleinen Lesern“ die Werke von Otfried Preußler. Einer seiner Klassiker, der „Räuber Hotzenplotz“, stand im Mittelpunkt eines Vorlesenachmittags.
Dazu konnte Büchereileiterin Charlotte Fleischmann nicht weniger als 55 Kindergartenkinder, Erst- und Zweitklässler und die Grundschullehrerin Studienrätin Hildegard Feyrer begrüßen. Sie gehört selbst dem ehrenamtlichen Büchereiteam an und gestaltet seit Jahren solche Vorlesestunden. Ihr und Charlotte Fleischmann ist die durch zahlreiche Untersuchungen belegte enorme Bedeutung des Vorlesens für die Sprachentwicklung der Kinder sehr wohl bewusst. Sie belegen, dass Kinder, denen in früher Kindheit vorgelesen wurde, in der Schule bessere Leistungen erzielen, ihnen das Lernen leichter fällt und sie lieber zur Schule gehen.
Mit der Buchauswahl hatte man einen Volltreffer gelandet. Die Mädchen und Jungen warteten gespannt auf die Abenteuer des Mannes mit den „ein, zwei, drei…, sieben Messern, dem „Räuber Hotzenplotz“. Gebannt lauschten sie der spannenden Geschichte mit dem gerissenen Burschen, der Kasperls Großmutter überfällt und ihre Kaffeemühle stiehlt. Dem Kasperl und seinem Freund Seppel drückten sie die Daumen, dass es ihnen - unterstützt von Wachtmeister Dimpfelmoser - gelingen würde, den hinterhältigen Dieb zu fangen. Die Neugier der Kinder war riesengroß. Immer wieder forderten sie eine weitere Hotzenplotz-Geschichte ein. Richtig mulmig wurde ihnen, als Hotzenplotz den Kasperl und Seppel dem gefürchteten Zauberer Petrosilius Zwackelmann übergab. Am Ende waren alle erleichtert, dass dank der Mithilfe der guten Fee der Räuber gefangen und ins Spritzenhaus gesperrt wurde. Hildegard Feyrer bezog ihre jungen Zuhörer immer wieder aktiv ins Geschehen ein. Voller Begeisterung sangen die Kinder lustige Lieder mit wie z.B. „Wer hat denn nur die Kaffeemühle von Großmama geklaut“. Mit dem Zauberlied "Simsalabim bam bei, so geht die Zauberei" wurde sogar ein Körbchen voller Gummibärchen herbeigezaubert, die Charlotte Fleischmann an die eifrig mitzaubernden Kinder verteilte. Die Zeit verging den Kindern wie im Flug. Nachdem jedes Kind zur Erinnerung an den Hotzenplotz-Vorlese-Nachmittag ein Lesezeichen bekommen hatte, setzte ein regelrechter Ansturm auf die Bücherregale ein. Bei Rosi Schönberger, die Büchereidienst hatte, und Charlotte bildete sich eine lange Schlange von Kindern, die neu in die Kundenkartei aufgenommen werden wollten.
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