Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Am 1.Mai 1999 wurde der Sportpark in Hirschau offiziell eröffnet. Den dort beheimateten Sportarten standen nagelneue optimale Sportstätten zur Verfügung. Die Bevölkerung nahm das Angebot an, die Gastronomie lief gut, ein Aufschwung war zu spüren. Ein in Hirschau wegweisendes Gemeinschaftsprojekt war entstanden. Zum 25-Jährigen Jubiläum laden die Sportparkvereine alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür mit einem abwechslungsreichen Programm ein.
Im Sommer 1993 luden 1.Bürgermeister Helmut Rösch und die Hirschauer CSU interessierte Vereine, die nach einem neuen Domizil suchten, zu einem Gedankenaustausch ein. Der TuS Hirschau berichtete von Platzproblemen, sowohl was den Ausweichplatz der Fußballer betraf, als auch von Mehrbedarf für die Turnhallennutzung. Die Kegelbahnen, das Sportheim, die Umkleiden der Fußballer und auch die Leichtathletikanlagen im Gebrüder Dorfner Stadion, eröffnet 1960, waren zudem in die Jahre gekommen und massiv sanierungsbedürftig. Erste Pläne für einen Um- und Anbau gab es bereits. Auch das Sportheim der SpVgg Weiße Erde, das diese nach Eröffnung des TuS Stadions übernommen hatte, war sanierungsbedürftig und zu klein geworden. Die Idee einer Fusion beider Fußballvereine kam ins Gespräch. Auch das Domizil der Schützengesellschaft Diana in den Räumen der Schlossbrauerei ließ keine Erweiterung zu. So begannen Gespräche der Vereine mit Bürgermeister Helmut Rösch, als Moderator konnte Hans Drexler gewonnen werden.
Er übernahm 1995 auch das Amt des 1.Vorstand beim neu gegründeten Fußballvereins TuS/WE Hirschau. Zusammen mit dem Vorstandsteam des TuS, dem damaliger Vorsitzenden Gerhard Fleischmann und der Schützengesellschaft Diana mit Schützenmeister Peter Stoll an der Spitze und ihren Vorstandsteams suchte man nach einer gemeinsamen Lösung.
Die Mitglieder ziehen mit
In Sachen Finanzierung hatte es seitens der Stadt Hirschau, der Firma AKW und auch des Bay. Landessportverbandes und des Bayerischen Schützenbundes positive Signale gegeben. Letztlich hatten die Vereine neben 630.000 DM Eigenmitteln, auch 36.000 Stunden Eigenleistung einzubringen. Das geforderte Stundensoll übertrafen die 288 Helfer mit 51.680 geleisteten freiwilligen Stunden deutlich. Die Kernbelegschaft der Ehrenamtlichen bestand aus etwa 30 Helfern, oft Facharbeiter aber auch rüstige Rentner. Die Stundenliste führte, wie konnte es eigentlich anders sein, Hans Drexler mit fast 4780 an, auf über 3000 Stunden kam Siegfried Waldhauser, über 2000 Stunden erbrachten Ludwig Berger, Peter Lang und Richard Waldhauser, Adolf Mader, über 1000 Stunden leisteten Peter Stoll, Josef Blecha, Josef Weih sen., Jörg Behrend, Heinz Müller, Siegfried Landgraf, Rudolf Meyer, Erwin Altmann, Willi Lang.
1995 hatten die drei Vereine Schützengesellschaft Diana Hirschau, TuS/WE Hirschau und TuS Hirschau einen Partnerschaftsvertrag geschlossen und stimmten auf Mitgliederversammlungen mit über 90 % dem Vorhaben zu. Zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats wurde Hans Drexler gewählt. Er war es dann auch der, damals bei AKW als Betriebsleiter tätig, das Projekt federführend vorantrieb.
Vom ersten Spatenstich am 26.April 1996 vergingen lediglich drei Jahre bis zur Eröffnung. Betrachtet man die Größe des Projekts und die Bausumme von insgesamt 8,5 Millionen DM damals, auf etwa 4,3 Millionen Euro in die aktuelle Währung umrechnet, ist das Ergebnis aus heutiger Sicht der Baupreise wohl als Schnäppchen zu bezeichnen.
Finanzierung/Ergebnis
Zur Finanzierung gewährte die Firma AKW Hirschau eine Sachspende von 1 Million DM, die Stadt Hirschau förderte das Vorhaben mit 1,5 Millionen DM und brachte den Erlös des Verkaufs der TuS- Sportanlage von 1,65 Millionen mit ein. Die Förderungen des Bayerischen Landessportverbandes von 1 Million und des Oberpfälzer Schützenbundes, jeweils aus Staatsmitteln, von 570.000 DM kamen dazu. Dazu kamen Fördergelder für ökologische Maßnahmen. Für die ökologischen Akzente wie Solaranlage, Toilettenspülung mit Regenwasser später noch eine Photovoltaikanlage, wurde der Sportpark Jahre danach vom Deutschen Sportbund ausgezeichnet.
Das Bauvorhaben wurde geplant durch das Architekturbüro Hermann Güntner. Die Rohbauausführung oblag der Hirschauer Baufirma Siegert. Der Innenausbau und der Bau der Außenanlagen liefen soweit möglich in Eigenleistung, oft unterstützt durch die ausführenden Firmen.
Am Ende entstanden vier Fußballfelder, Schießanlagen für Luftgewehr, KK-Waffen und Bogenschützen, sechs Kegelbahnen ein Gymnastikraum, eine Sauna mit den notwendigen Umkleide- und Funktionsräumen. In der Heizung wurden in den ersten Jahren Hackschnitzel verfeuert, inzwischen kommt die Wärme aus der nahe gelegenen Biogasanlage. Einige Jahre ergänzte Inilinehockey das Sportangebot des TuS, seit ein paar Jahren wird ein Fußballfeld von der Bikesparte des TuS genutzt.
Betrieb in Vereinsregie
Viel Energie und Engagement erfordert es auch, das Projekt in Vereinsregie zu betreiben. Wieder fanden sich Mitglieder die Verantwortung übernahmen. Hans Drexler führte den Sportpark die ersten zehn Jahre, dann übernahm Jörg Behrend, der ebenfalls ein Garant für gute Jahre des Sportparks war. Seit einigen Jahren sitzt Dieter Gabler dem Vereinsbeirat vor. Besonders das fachliche und praktische Geschick in der Führung beim Sportpark und seinen Mitgliedsvereinen hielt das Projekt bislang auf einem guten Weg. Wenn auch so ein Großprojekt ehrenamtlich geführte Vereine manches Mal extrem fordert.
Nach 25 Jahren stehen nun die ersten größeren Erhaltungsmaßnahmen an, soweit es die Sportarten betrifft sind die entsprechenden Abteilungen des TuS, die Schützen oder die Fußballer gefordert. Den Gebäudeunterhalt teilen sich die drei Vereine.
Die Chronologie des Sportparkbaus
Sommer 1993 Erste Vorgespräche
1995 Fusion der bei Fußballvereine TuS und TuS WE Hirschau
April 1996 Vorzeitiger Baubeginn durch BLSV für die Fußballfelder
April.1997 Vorzeitiger Baubeginn durch die Regierung der Oberpfalz für das gesamte Projekt
30.Oktober 1997 Richtfest
Juli 1998 Einweihung der Fußballplätze
1.Mai 1999 Eröffnungsfeier
25 Jahre Sportpark Hirschau
Tag der offenen Tür
Samstag 1.Juni 2024
Programm
10.30 Uhr Eröffnung 1.Bürgermeister Hermann Falk
11.00 Uhr Fußball Turnier G-Jugend
12.00 Uhr Bogenschießen Training
13.00 Uhr "Fliegende Räder"
14.00 Uhr Leistungsturnen Showauftritt
15.00 Uhr Bundesliga - Landesliga Schaukampf Kegeln
16.00 Uhr Compound Bogenschießen - Mannschaftswettkampf
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