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Nachricht vom 29.06.2024 Vereine

Hospizverein blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

Amberg-Sulzbach (Bericht von Werner Schulz)  Ein erfolgreiches Jahr 2023 liegt hinter dem „Hospizverein Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach“. Der Vorsitzende Georg Fröhler berichtete bei der Jahreshauptversammlung in der „Alten Kaserne“ über eine steigende Nachfrage nach Begleitungen für Menschen in ihrer letzten Lebensphase und für Hinterbliebene.

Der Verein unterstütze die betroffenen Menschen und Familien in der Region mit Einzelbegleitung durch ausgebildete ehrenamtliche Hospiz- und Trauerbegleiter mit Trauer-Cafés und vielfältigen weiteren neuen Angeboten. Beim Gedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder erinnerte Fröhler an das langjährige Vorstandsmitglied Helga Roderer. Sie hatte sich 23 Jahre mit Herz und Empathie in allen Bereichen der Hospizarbeit engagiert. Zahlreiche Menschen habe sie bei der Erstellung von Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen unterstützt und für den Verein als Schriftführerin wertvolle Arbeit geleistet. Der Vorsitzende berichtete, dass man im Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf einen „Raum der Sinne“ finanziert hat. Das dortige Hospiz sei inzwischen gut belegt.

Der Tod, so Fröhler, sei heute für viele ein Tabuthema, dürfe aber kein solches sein. Daher erachtete er es als wichtige Aufgabe des Vereins, den Menschen das Lebensende und den Tod als natürlichen Abschluss des Lebens zu vermitteln, damit sie sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen können. Mit Konzerten wie „Auf den Schwingen des Lichts“ in der Pfarrkirche Hl. Familie oder einer Buchlesung zum Thema „Was bleibt, wenn alles schwindet“ mit Hermine Stellmacher habe n 2023 den Besuchern gute Gelegenheiten dazu gegeben. Gleiches gelte für die Wanderausstellung „Hand aufs Herz“, die in verschiedenen Landkreisgemeinden und in der Stadtbibliothek präsentiert wurde.

Trauernden wurde neben den regelmäßigen Trauercafés in Amberg, Hirschau und Kastl der Trauerstammtisch in Sulzbach-Rosenberg angeboten. Sehr gut angenommen wurde im Frühjahr und Herbst das neue Angebot „Yoga & Naturerleben für Trauernde“. Daher wurde es 2024 wiederholt. Bis Anfang 2025, so Fröhler, wolle man auch in Auerbach ein Angebot für Trauernde aufbauen. Stolz war der Vorsitzende, dass der vom Verein entwickelte und regelmäßig durchgeführte Koch- und Backkurs für Witwer 2023 mit dem Stiftungspreis „Ehrenamt der Bayerischen Stiftung Hospiz“ ausgezeichnet wurde. Viele nationale, ja sogar internationale Medien interessieren sich zwischenzeitlich dafür und berichten darüber.

Konkrete Zahlen über die Arbeit des Vereins lieferte Koordinatorin Angela Hering. So haben 38 aktive Hospizbegleiter 102 Menschen am Lebensende begleitet, oft über mehrere Monate hinweg. Außerdem waren auf der Palliativstation des Klinikums dreimal pro Woche zwei Hospizbegleiter tätig. Sie kümmerten sich auch um das Angehörigencafé. Die Trauerberatungen und -begleitung sind um ein Drittel gestiegen. Auch für Kinder wird eine Trauerbegleitung angeboten. Für die Hospizbegleiter bieten die Koordinatorinnen regelmäßig Weiterbildungen an. 2023 schlossen 15 Teilnehmer die Ausbildung zum Hospizbegleiter ab. Der im Herbst 2024 beginnende Kurs ist bereits wieder belegt. Große Nachfrage herrschte nach dem Kursangebot „Letzte Hilfe“. In 12 Kursen haben sich fast 200 Menschen über das Sterben und die Möglichkeiten für eine gute persönliche Betreuung am Lebensende informiert. In Zusammenarbeit mit Schulen und Einrichtungen der Jugendpflege wurde auch ein „Letzte-Hilfe-Kurs Kids/Teens“ für Jugendliche angeboten.

Ausführlich berichtete Angela Hering über das mit der Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung durchgeführte bayernweite Modellprojekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim – ZiB“ in drei Pflegeheimen der Region. Damit wird zusätzliche Arbeitszeit finanziert, damit sich Pflegekräfte mit viel Zeit um die Betreuung sterbender und palliativer Patienten und deren Angehörigen kümmern konnten. Das Projekt wird 2024 in Kooperation mit neuen Pflegeheimen fortgesetzt.

Schatzmeisterin Bettina Peuker berichtete über eine positive Entwicklung der Spenden. Sie ermöglichen es dem Verein, beim ZiB-Projekt weitere Pflegeeinrichtungen mit zusätzlichen Kräften und Stunden für die zeitintensive Betreuung der Patienten am Lebensende zu finanzieren. Zusätzlich werden die Mittel für die steigenden Aufwendungen bei der Trauerbegleitung eingesetzt. Zum Nachfolger der verstorbenen Schriftführerin wurde Johann Schmalzl gewählt. Er war durch den Vorstand schon im Januar kooptiert worden. Eine Bilderpräsentation ließ die Ereignisse des vergangenen Jahres nochmal Revue passieren.

Vorstand Fröhler dankte allen Mitgliedern und Spendern für die Unterstützung des Vereins. Die Mitgliedsbeiträge und Spenden werden ganz gezielt für ein Lebensende in Würde und die Betreuung der Sterbenden und deren Angehörigen eingesetzt. Als große Anliegen nannte er die Weiterentwicklung des Vereins und die Einbindung der jungen Generation sowie von Menschen mit Migrationshintergrund in die Hospizarbeit. Dabei sollten alle Mitglieder mithelfen.

Eine durchwegs positive Bilanz konnte Georg Fröhler, der Vorsitzende des „Hospizvereins Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach e.V.“ bei der Jahreshauptversammlung in der „Alten Kaserne“ ziehen. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Eine durchwegs positive Bilanz konnte Georg Fröhler, der Vorsitzende des „Hospizvereins Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach e.V.“ bei der Jahreshauptversammlung in der „Alten Kaserne“ ziehen.

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