zurück zur Übersicht

Nachricht vom 30.06.2024 Vereine

Nördliche Hauptstraße wird zum Instrumentenlehrpfad

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Nach dem durch Corona verursachten Einbruch intensivieren alle Musikvereine ihre Nachwuchswerbung, auch der Musikzug. Er beschreitet im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege und eröffnete in der Innenstadt einen Instrumentenlehrpfad.

Seit letzter Woche hängen in den Schaufenstern von zehn Geschäften Plakate mit über QR-Code abrufbaren Hörproben der jeweils abgebildeten Instruments. Im Schaufenster der Postfiliale ist ein Videofilmchen der Majorettengruppe abrufbar. Der ursprüngliche Impuls zu dem Instrumentenlehrpfad kam von Werner Stein, dem Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB). Als man sich beim NBMB-Dachverband Gedanken über einen Flyer mit Darstellung der verschiedenen Instrumente machte, kam ihm der Gedanke, die Instrumenten-Plakatserie auszuarbeiten. Bei der Musikzugvorstandschaft und ihrer Jugendvertretung, allen voran bei seiner Tochter Katharina Stein, der NBMB-Kreisjugendleiterin, kam sein Vorschlag bestens an. Sie hatte die Idee, die Schautafeln mit einem QR-Code zu versehen und sie somit „interaktiv“ und damit für Kinder, Jugendliche und andere Interessierte interessanter zu machen. Außerdem sollten die abgebildeten Instrumente in „Einfacher Sprache“ - für musikalische Laien verständlich - beschrieben werden. Die Texte durfte man mit Genehmigung des NBMB von dessen Flyern „abkupfern“. Mit der Gestaltung wurde der Schnaittenbacher Lucas Reindl beauftragt. Er wurde von den engagierten Musikzugjugendlichen tatkräftig unterstützt.

Die größte Herausforderung war die Auswahl des Musikstücks. Es sollte sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen ankommen. Eine langweilige Tonleiter kam also nicht in Frage. Um die Instrumente vergleichen zu können, sollte auf allen Plakaten das gleiche Stück zu hören sein. Am Ende fiel die Wahl auf „Alle Vögel sind schon da“. Die Noten dafür hatte man noch von der NBMB-Corona-Aktion „Musik aus dem Fenster“. Die auf den Plakaten abrufbaren Stücke wurden bei den Proben des Musikzugs aufgenommen. Die ursprüngliche Idee, die Schilder an den Straßenlaternen in der Innenstadt zu befestigen, ließ man fallen, da man eine Mindesthöhe von 2,10 Metern einhalten hätte müssen. Der QR-Code wäre dann nicht mehr lesbar gewesen. Dank des Entgegenkommens der Geschäftsleute konnte die Schaufensterlösung realisiert werden. Dort sollen die Plakate bis Ende November verbleiben.

NBMB-Kreisvorstand Werner Stein wurde bei der Planung des Lehrpfades auf das Förderprogramm des Nachhaltigkeitsrates des Landkreises aufmerksam. Von diesem wurde das Projekt als förderfähig anerkannt und ein Zuschuss in Höhe von 1 000 Euro zugesagt.

Landrat Richard Reisinger, selbst seit knapp 40 Jahren begeisterter Freizeit-Tubist, ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnung des Instrumentenlehrpfads nach Hirschau zu kommen und den 1 000-Euro-Scheck zu überreichen. Dabei machte er kein Geheimnis um seine Affinität zu Blasinstrumenten. „Sein“ Instrument, die Tuba, sei übrigens das Instrument des Jahres 2024. Er lobte die Probendisziplin aller Beteiligten und die hohe Resilienz der Orchesterleiter, die letztlich alle die Freude am gemeinsamen Musizieren verbindet. Nicht nur innovativ, sondern auch inspirierend nannte Bürgermeister Hermann Falk die Initiative des Musikzug. Es sei großartig zu sehen, wie Musik auf diese Weise erlebbar gemacht wird und junge Menschen ermutigt werden, ein Instrument zu erlernen. Falk gratuliere dem Musikzug und allen Beteiligten zu diesem gelungenen Projekt und wünsche viel Erfolg dabei. Vorstand Maximilian Stein bedankte sich mit herzlichen Worten für die Förderung der Aktion aus dem Fonds des Landkreis-Nachhaltigkeitsrates. Sein Dank galt ebenso den Geschäftsleuten, die das Anbringen der Plakate gestattet haben. Nach deren Abnahme im November werde man sie an die Grund- und Mittelschule übergeben, damit sie dann im Musikunterricht der Schule verwendet werden können. Stein unterstrich die Bedeutung der Nachwuchswerbung. Dabei sei der Lehrpfad nicht die einzige Initiative des Musikzugs. So wolle man zu Beginn es neuen Schuljahres wieder eine Bläserklasse bilden.

Musikalisch begleitet wurde die Eröffnungszeremonie mit einer öffentlichen Probe des Musikzugorchesters auf dem Marktplatz, garniert von schmissigen Auftritten der Majorettengruppe unter Leitung von Katharina Stein.

Landrat Richard Reisinger (r.), selbst begeisterter Hobby-Tubist“, ließ es sich nicht nehmen, den Instrumentenlehrpfad des Musikzugs zu eröffnen. Im Gepäck hatte er einen 1 000-Euro-Scheck aus dem Fonds des Landkreis-Nachhaltigkeitsrates, der das Projekt fördert. Vorstand Maximilian Stein (2. von links) und Projektleiterin Katharina Stein (2. von rechts) dankten für die finanzielle Unterstützung und hofften auf einen Erfolg des Projekts ebenso wie Bürgermeister Hermann Falk (links). - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Landrat Richard Reisinger (r.), selbst begeisterter Hobby-Tubist“, ließ es sich nicht nehmen, den Instrumentenlehrpfad des Musikzugs zu eröffnen. Im Gepäck hatte er einen 1 000-Euro-Scheck aus dem Fonds des Landkreis-Nachhaltigkeitsrates, der das Projekt fördert. Vorstand Maximilian Stein (2. von links) und Projektleiterin Katharina Stein (2. von rechts) dankten für die finanzielle Unterstützung und hofften auf einen Erfolg des Projekts ebenso wie Bürgermeister Hermann Falk (links).

Veröffentlichung

Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!

Hinweis

Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.

Bilder / Fotos

Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz
Foto: Werner Schulz