Amberg-Sulzbach/Hirschau (Bericht von Werner Schulz) In Hirschau ist er seit 1947 der Garant und das Aushängeschild für echte Traditionspflege – der Heimat- und Trachtenverein. Am Sonntag wurde ihm die Ehre zuteil, für den Gauverband Oberpfalz den „Tag der Tracht“ auszurichten.
Der „Tag der Tracht“ ist ein Novum für den Freistaat Bayern. Am Sonntag wurde er erstmals vom Bayerischen Trachtenverband zusammen mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege und dem Bayerischen Finanz- und Heimatministerium veranstaltet. In Hirschau feierte die Veranstaltung eine erfolgreiche Premiere. Stadtpfarrer Johann Hofmann bot sich ein nicht alltägliches Bild beim Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, trug doch die überwiegende Zahl der Messbesucher - egal ob Alt oder Jung - Dirndl, Lederhose, Wadlstrümpf und Trachtenjanker. Nicht nur aus Hirschau und der näheren Umgebung, auch aus Regensburg und Schwandorf waren die Trachtler angereist, um ihren „Tag der Tracht“ zu feiern – ganz zur Freude von Erich Tahedl, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbandes und von Peter Fink, dem Vorstand des Gauverbandes Oberpfalz. Sie alle wurde nach der Messfeier auf dem Bischof-Bösl-Platz vom Trio Dieter Kohl, Michael Schanderl und Franz Dolles – optisch verstärkt durch den kleinen Jakob – musikalisch begrüßt. Erich Tahedl freute sich über den zahlreichen Besuch, besonders auch über die Zuschauer. Sinn des Tages sei es, dass an diesem Tag alle Menschen ihre Tracht tragen und so ihre Verbundenheit zu Tradition, Heimat und Brauchtum zeigen sollen. Auf die Vielfalt und Einzigartigkeit der bayerischen Trachten soll noch deutlicher aufmerksam gemacht werden. Die Tracht, so Tahedl, sei das traditionelle Gewand, das regional sehr unterschiedlich ist und immer auch einem Wandel unterliegt. In den Fokus sollen aber auch die Handwerker gerückt werden, die für die Herstellung und Pflege der Tracht unentbehrlich sind. Dank sagte Tahedl den Hirschauer Heimat- du Trachtenvereins für die Organisation der Veranstaltung. Der „Tag der Tracht“ soll nach Aussage von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker künftig alljährlich am 14. Juli stattfinden.
Dann schlug die Stunde des Trios Kohl-Schanderl-Dolles. Ob „Sternpolka“, Ennsdorfer Polka“ oder „Hans bleib daou“ – ob Kinder, Jugendliche oder Senioren, alle beherrschten die Tänze „aus dem Effeff“ und tanzten mit sichtlicher Begeisterung. Wie zu erwarten hatten die Mädchen und Buben ihre besondere Freude am „Hans bleib daou“.
Anschließend ging es ins erst vor einem Jahr eingeweihte, bis auf den allerletzten Platz besetzte Heim der Hirschauer Trachtler, wo zu den Stückln von Dieter Kohl und Michael Schanderl weiter flott getanzt wurde. Für das leibliche Wohl der Gäste war bei Weißwürsten, Wienerln, Semmeln Brezen, später auch Kaffee und Kuchen bestens gesorgt. Wissbegierigen erklärten Erich Tahedl und Franz Dolles den Aufbau und Unterschied von Akkordeon und Steierischer Harmonika. Klein und Groß folgten der Aufforderung von Sonja Toffolini, sich am Instrumentenquiz zu beteiligen. Am Ende war man sich einig – so ein „Tag der Tracht“ schreit förmlich nach Wiederholung. (asn)
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.