Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Die Stimmung war gespannt im Rahmen der letzten Stadtratssitzung, die Meinungen gingen mehrfach deutlich auseinander. Die Rathaussanierung erschien vielen Räten nicht finanzierbar, der Abwasserpreis muss massiv erhöht werden und auch die Kindergartenplätze reichen wohl nicht ganz.
Seit Jahren ist der historische Rathaussaal in Hirschau nicht komplett nutzbar, notdürftige Leitungen ziehen sich durchs Erdgeschoß das Rathaus ist auch wegen unzureichenden Brandschutzes ein Sanierungsfall. Den Stadträten waren die von den Koller Architekten berechneten Kosten deutlich zu hoch aber es scheint kaum günstiger zu gehen. Zudem gibt es keine Zuschüsse für die Maßnahme. Florian Koller stellte das Konzept vor. Gefordert sind zwei getrennte voneinander abgeschottete Fluchtwege vom Sitzungssaal unter dem Dach ins Erdgeschoss. Vorhanden ist eigentlich keiner, da das vorhandene Treppenhaus offen über die Stockwerke gestaltet ist. Notwendig ist dieses in jedem Stockwerk abzuschotten. Außerdem gibt es über die Lüftung eine Rauchbrücke über die Stockwerke, so dass auch die Sanitärräume zu sanieren sind. Zudem braucht es einen zweiten Abgang eine weitere Innentreppe vom Sitzungssaal ganz oben bis ins Erdgeschoss. Der künftige Haupteingang soll Richtung Marktplatz sein. Die Kostenschätzung Florian Kollers für die optimale Lösung beläuft sich auf 1.960000 Euro, eine etwas günstigere Alternative käme nur 100000 Euro weniger. Koller meinte, die Kosten seien, betrachte man die gesamte Größe des Rathauses aus seiner Sicht eigentlich überschaubar. Dazu kämen für die ebenfalls gewünschte Außensanierung 480.000 Euro. Zu überlegen sei auch während der Arbeiten das Personal auszulagern, wohin eventuell und die zusätzlichen Kosten blieben offen.
Vielfältige Meinungen folgten bis hin zur Idee das obere Geschoß samt Saal still zu legen, was das Projekt deutlich günstiger werden ließe, aber das Rathaus auch entwerten würde. Das wäre ein „Hirschauer Stückl“ war zu hören. Die Räte hatten die noch offenen Projekte, wie die Sanierung von Schule und Kindergärten und vieles mehr zusammen mit den klammen Finanzen der Kommune im Kopf. Auch die bereits abgelehnte Lösung mit einer Außentreppe kam erneut ins Gespräch, wenn sie günstiger wäre. Wolfgang Bosser stellte fest, es sei lange Jahre nichts gemacht worden, jetzt stehe einfach zu viel an. Manche Brandschutzvorgaben seien so Rudolf Wild kaum nachzuvollziehen. Josef Birner stellte fest, wenn Gefahr im Verzug sei müsse der Bürgermeister handeln. Schließlich kam mehrfach der Vorschlag eine Prioritätenliste anstehender Projekte zu erstellen. Der Planer solle Einsparungen überlegen, die Entscheidung wurde, wie so oft vertagt.
Kämmerer Claus Hellbach trug die Jahresrechnung der Stadt für 2023 vor. Der Haushalt schloss mit über 28,5 Millionen Euro wovon 7Mikllionen Euro dem Vermögenshaushalt zuzurechnen sind. Da ein Teil geplanten Projekte nicht umgesetzt wurde war keine Kreditaufnahme nötig, der Stand der Rücklagen stieg deutlich auf 2,27 Millionen Euro, die Pro Kopf Verschuldung der Stadt lag am 31.12.2023 bei 1279 Euro, vergleichbar große Gemeinde liegen im Schnitt bei 751 Euro. Die Steuerkraft Hirschaus liegt bei 1723 Euro über den Landesvergleichswert von 1340 Euro. Jetzt wird der Rechnungsprüfungsausschuss sich mit der Jahresrechnung befassen.
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