Hirschau (Bericht von Werner Schulz) „Erhard Ackermann, der Darsteller des Räubers Knoll, eine wichtige Figur im Stück, liegt seit heute Nacht im Amberger Krankenhaus. Er fällt für die Festspielaufführungen aus!“ Es war schon eine Hiobsbotschaft, die Regisseur Dieter Held am Mittwoch, 17. Juli, zwei Tage vor der Premiere des Festspiel-Stücks „Das Wirtshaus im Spessart“ erreichte. Die Lösung, wer Erhard Ackermanns Part übernehmen könnte, war schnell gefunden: Dafür kommt nur Roland Fritsch in Frage, der Darsteller des Bänkelsängers Parucchio und Mitautor der Hirschauer Bühnenfassung des Stücks. Dieter Held war sich sicher: „Der Roland packt das!“ Tags darauf schlüpfte Fritsch bei der Generalprobe erstmals in beide Rollen. Zu Beginn der Premiere, wie nachher bei allen Vorstellungen, schilderten er und Festspielvereinsvorstand Ludwig Koller dem Publikum die Situation. Fritsch bat um Verständnis, dass er die Räuber-Knoll-Rolle nicht auswendig im Kopf hat, sondern diese mit dem Textbuch in der Hand spielen muss. Um es vorweg zu nehmen: Er glänzte als Parucchio genauso wie als Räuber Knoll! Die Zuschauer - in den bisherigen sechs Vorstellungen waren es ca. 2 000 – quittierten seine Leistung jedes Mal zu Recht mit tosendem Applaus. Dieter Helds kurzer und knapper Kommentar: „Einfach super, Roland!“ Zwei Vorstellungen stehen noch ins Haus, am Freitag (2. August) und Samstag (3. August), jeweils um 20 Uhr. An beiden Abenden braucht Roland Fritsch nicht mehr beide Rollen übernehmen! Erhard Ackermann fühlt sich gesundheitlich wieder soweit hergestellt, dass er selber als Räuber Knoll auf der Bühne stehen und zusammen mit Ida Hanft (Räuberin Funzel) auf Beutejagd gehen kann! Drei Monate hatte er die intensive Probenarbeit mitgemacht. Nun ist sein Engagement zum guten Ende doch nicht ganz „für die Katz“. Dieter Held freut sich, dass sein Ensemble nun vollzählig ist. Er ist überzeugt davon, dass Erhard Ackermann trotz der Zwangspause „einen starken Räuber Knoll“ geben wird. Für die beiden Vorstellungen sind nur noch wenige Restkarten zu haben. Man bekommt sie zum Preis von 17 Euro bei okticket, bei Eisen Schertl oder an der Abendkasse. Letztere ist jeweils ab 18 Uhr geöffnet. Ab der Zeit und während der Spielpause ist der Schlosshof auch bewirtschaftet. Auf hungrige Zuschauer warten ein „Räubertopf“, Schupfnudln und Sauerkraut, Wurstsalat, Obazda und Handwurst und natürlich eine große Auswahl an Getränken.
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