Schnaittenbach (Bericht von Werner Schulz) Eine Persönlichkeit, die sich um die Stadt Schnaittenbach in hohem MaĂ verdient gemacht hat, wĂ€re am 30. Juli 90 Jahre alt geworden: AltbĂŒrgermeister Karl FĂ€rber.
FĂŒr die Schnaittenbacher SPD guter Grund, am Vorabend des Geburtstags seiner an seiner letzten RuhestĂ€tte zu gedenken.
Karl FĂ€rber entstammt dem alten und bekannten Schnaittenbacher âWirtsbartl-Geschlechtâ. Er besuchte die Volksschule, erlernte danach das Malerhandwerk und war in seiner spĂ€teren Berufslaufbahn u.a. bei der Firma Kick beschĂ€ftigt. Dort gehörte er, auch Vorsitzender, dem Betriebsrat an. Schon in jungen Jahren engagierte er sich in der Gewerkschaft Bergbau und Energie, grĂŒndete deren Schnaittenbacher Jugendgruppe. Sein Engagement bei der IGBE lieĂ
die SPD auf ihn aufmerksam werden. 1963 kam er zum Ortsverein. 1966 schaffte er den Sprung in den Stadtrat. Als jĂŒngster Vertreter im Gremium wurde er zum 2. BĂŒrgermeister gewĂ€hlt. 1968 ĂŒbernahm er auch den SPD-Fraktions- und Ortsvereinsvorsitz. 1972 wurde Karl FĂ€rber in den Kreistag gewĂ€hlt. Diesem Gremium gehörte er 30 Jahre an - eine Leistung, die nur wenige erreicht haben. Von 1984 bis 2002 leitete er als 1. BĂŒrgermeister die Geschicke seiner Vaterstadt. Karl FĂ€rber, der lange Jahre ein beim Gegner gefĂŒrchtetes Sturm-As des TuS Schnaittenbach und dessen Gesamtvereinsvorsitzender war, wurde oft als âKommunalpolitiker mit Herzâ bezeichnet. Den Menschen in den Mittelpunkt seiner Politik zu stellen, war fĂŒr ihn stets oberstes Gebot. âMan darf nie vergessen, wo man herkommtâ, hört man ihn noch heute sagen. In seine Amtszeit fielen zukunftsweisende Entscheidungen wie der Bau der Doppelsporthalle, die Schulzentralisierung und der Bau der KindergĂ€rten St. Vitus und St. Margareta in Kemnath a.B.. Viele Orts- und GemeindeverbindungsstraĂen, die Kanalisation mit RegenĂŒberlaufbecken und die KlĂ€ranlagen in Kemnath, Holzhammer und Neuersdorf wurden gebaut. Im Bereich der Wasserversorgung mussten eine Kohlefilteranlage und der Anschluss der Ortschaften Sitzambuch und Demenricht sowie der Verbund mit dem Wasserzweckverband Neunaigen-Kemnath hergestellt werden. Mehrere Wohngebiete und das Gewerbegebiet ScherhĂŒbel wurden erschlossen sowie die StraĂenbeleuchtung erweitert. FĂŒr das heutige Baugebiet Ostfeld I stellte FĂ€rber die Weichen und drĂ€ngte bei der Firma AKW-Kick auf AuffĂŒllung und Verdichtung der ehemaligen Tagebaugrube. Auch der heute nicht mehr in Frage gestellte Mindestabstand des Kaolintagebaus mit LĂ€rmschutzwall zur Wohnbebauung geht trotz damals groĂer WiderstĂ€nde anderer Stadtratsfraktionen ist FĂ€rber zu verdanken. Das neue Rathaus wurde errichtet und das ehemalige Rathaus zu einer Kultureinrichtung mit Stadt- und PfarrbĂŒcherei umgebaut. 1994 wurde der KrĂ€utergarten angegangen.
Der Bau von FeuerwehrgerĂ€tehĂ€usern lag ihm besonders am Herzen, drei wurden vollendet - in Schnaittenbach mit integriertem SchĂŒtzenheim, in Kemnath und in Neuersdorf. Begleitend wurde eine ganze Reihe von Feuerwehrfahrzeugen und FeuerwehrgerĂ€tschaften angeschafft. Die Vereinsförderung war ihm, der selbst einige Jahre Vorsitzender des Heimat- und Trachtenvereins war, ein besonderes Anliegen. Der Umbau des ehemaligen SchulgebĂ€udes in Kemnath zu einem Vereinsheim gelang ebenso wie die Förderung vieler Investitionen und laufender UnterstĂŒtzungen der Vereine. Im kirchlichen Bereich sind der Kirchenbau in Holzhammer, die Renovierungen und der Bau einiger Dorfkapellen sowie das Vitusheim zu nennen. Die AufzĂ€hlung kann nur beispielhaft sein fĂŒr FĂ€rbers Wirken. FĂŒr seine groĂen Verdienste verlieh ihm der Stadtrat die Ehrenbezeichnung âAltbĂŒrgermeisterâ. Im Jahr 2009 wurde ihm die höchste Ehre zuteil, die eine Gemeinde vergeben kann. Zum Dank fĂŒr seinen kommunalpolitischen Weitblick und sein Vorantreiben der Entwicklung der Stadt wurde er zum EhrenbĂŒrger der Stadt Schnaittenbach ernannt.
Sein Engagement wĂ€re nicht möglich gewesen ohne die verstĂ€ndnisvolle UnterstĂŒtzung seiner Frau Helga, die er am 21. August 1959 heiratete. Aus der Ehe ging der Sohn Wolfgang hervor. Am 23. Oktober 2010 verstarb Karl FĂ€rber im Amberger Klinikum St. Marien.
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