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Nachricht vom 26.08.2024 Kultur & Feste

Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt vor 175 Jahren neu geweiht

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Die Hirschauer, allen voran die Katholiken, haben kommendes Wochenende allen Grund zu feiern. Vor 175 Jahren wurde in ihrer Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Sonntag, 2. September 1849, nach deren Umbau erstmals wieder Gottesdienst gefeiert.

Zur Historie: Stadtpfarrer Johann Baptist Lautenschlager schreibt in seiner 1897 erschienenen „Chronik der Stadt Hirschau“, dass dem vormaligen Stadtpfarrer Johann Baptist Kotz die Sanierung und der Umbau der Pfarrkirche schon seit vielen Jahren besonders am Herzen lag. 1848 wurde endlich ein Plan nach Angaben von Pfarrer gefertigt und von der Regierung zu Regensburg mit kleinen Abänderungen genehmigt. Lautenschlager weiter wörtlich: „Da gerade damals 1848 (es war eines der Tollheitsjahre!) sich große Unzufriedenheit im Volke wegen der öffentlichen Zustände zeigte, befahl die hohe Regierung sogar, daß, um den Mißvergnügten Gelegenheit zu Verdienst zu geben, der Bau unverzüglich begonnen werde, März 1849.“ Da Pfarrer Kotz Geldmittel zur Ausführung der Baumaßnahme aufgebracht hatte, begann man Ende April 1849 mit dem Ausräumen der Kirche, dem Abtragen des Langhausdachstuhls und der Seitenwände. Lautenschlager: „Binnen 22 Bauwochen waren die Wände um mehr als 2,92 m höher gebaut, als sie es früher waren, zehn neue längliche Fenster mit gotischer, den Fenstern des Vorderteiles entsprechender Form, sowie auch neue stattliche Portale eingesetzt , ein neuer Dachstuhl aufgesetzt, eine Weißdecke von Mauerwerk gefertigt, ein Emporium, getragen von mächtigen achteckigen Granitsäulen, errichtet, das Podium der Kirchenstühle neu gemacht, wie auch viele der Stühle selbst entweder ganz oder zum Teile neu aufgestellt und das Pflaster hergestellt.“ Den kunstgerechten Dachstuhl erbaute der aus Pressath stammende Zimmermeister Johann Dippl. Der Meister und Neubürger Joseph Huber leitete die Maurerarbeiten. Die Gesamtkosten betrugen 16 000 Gulden. Davon übernahmen die Corpus-Christi-Bruderschaft 700 Gulden und die Kalvarienbergstiftung 3012 Gulden. Den Rest brachten Wohltäter auf. Nochmals Stadtpfarrer Lautenschlager in seiner Chronik: „Kurz, die Kirche wurde am 9. September desselben Jahres geweiht und am Sonntag vor dem Feste Mariä Geburt (= 2. September 1849) wurde in der umgebauten Kirche der erste Gottesdienst in feierlicher Weise gehalten.“ Seit 175 Jahren feiern also die Hirschauer daher am Sonntag vor Mariä Geburt ihre Kirchweih, heuer trifft dies auf den 1. September.

Allerdings gibt es dieses Jahr nur eine „Schmalspur-Kirwa“ – ausgerichtet vom Festspielverein mit seinem Vorsitzenden Ludwig Koller auf dem Festspielgelände im Schlosshof. Genervt von der Kirwabaum-Versteckspiel-Rallye des letzten Jahres und wegen der laufenden Baumaßnahmen im Schlosshof verzichtet man dieses Mal auf einen Kirwabaum! Wo es keinen Kirwabaum zum Austanzen gibt, gibt es auch keine Kirwapaare. Ganz unter den Tisch fällt das 175-jährige Kirwajubiläum Gott sei Dank nicht. Der Festbetrieb beginnt am Samstag, 31. August, um 17 Uhr im Schlosshof. Zur Stärkung des leiblichen Wohls ist mit Grillspezialitäten und Frischgetränken gesorgt. Ab 18 Uhr spielen die „Höitlbrumma“ zur Unterhaltung auf. Der Kirchweihsonntag wird mit einem Kirchenzug eröffnet. Dazu stellen sich die Vereine mit möglichst stattlichen Abordnungen – gerne in Tracht, Uniform oder sonstigem Kirwagwand – um 8.45 Uhr im Schlosshof auf. Angeführt vom Musikzug geht es zur Stadtpfarrkirche, wo um 9 Uhr der Festgottesdienst, zelebriert von Stadtpfarrer Johann Hofmann, gefeiert wird. Nach der Messfeier geht es per Festzug unter den Klängen des Musikzugs zurück in den Schlosshof zum Weißwurst-Frühschoppen, den der Musikzug musikalisch begleitet. Am Nachmittag herrscht ab 14 Uhr Festbetrieb bei Kaffee und Kuchen, Grillgerichten und Frischgetränken. Ab 16 Uhr spielt zur Unterhaltung die Hirschauer Wirtshausmusi auf. Damit die Kirwa bei jedem Wetter gefeiert werden kann, wird auf dem Festgelände ein beheizbares Zelt aufgestellt.

Vor 175 Jahren wurde in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt nach umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Sonntag vor Mariä Geburt (damals 2. September 1849) erstmals wieder Gottesdienst gefeiert. Am 9. September 1849 wurde die Kirche geweiht. - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Vor 175 Jahren wurde in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt nach umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen am Sonntag vor Mariä Geburt (damals 2. September 1849) erstmals wieder Gottesdienst gefeiert. Am 9. September 1849 wurde die Kirche geweiht.

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