Urspring/Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Seit einem Jahr fährt die 10-jährige Elena Strazzacappa aus Urspring mit dem Bus nach Amberg ins Max-Reger-Gymnasium. Die Bushaltestelle liegt an bzw. gegenüber der Urspringer Ortsstraßeneinmündung in die Staatsstraße 2238.
Dass sich Elenas Eltern Sandro und Sonja Strazzakappa Sorgen machen, wenn ihre Tochter zur Schule oder von dort nach Hause fährt, kann jeder nachvollziehen, der die Situation vor Ort kennt. Elena ist das einzige Urspringer Kind, das eine Schule in Amberg besucht. Morgens rauschen die aus Richtung Hirschau kommenden Fahrzeuge mit den hier erlaubten 100 km/h (bisweilen mehr) an ihr vorüber. Bei der Heimfahrt muss Elena die Staatsstraße überqueren. Aus Amberg kommend ist die Geschwindigkeit auf 60 km/h begrenzt, da sich die Haltestelle in einer Kurve befindet und durch Bäume und Sträucher relativ spät erkenn- und einsehbar ist. Das Überqueren der Fahrbahn ist trotzdem sehr gefährlich. Deshalb wurden Elenas Eltern im September 2023 bei der Verkehrsbehörde im Landratsamt und beim Straßenbauamt vorstellig. Auch der Hirschauer Stadtrat befasste sich mit der Thematik. Knapp ein Jahr nach ihrer Intervention hatten die Strazzacappas von den Behörden noch keine für sie befriedigende Antwort erhalten. Daher wandten sie sich an MdL Dr. Harald Schwartz. Um Möglichkeiten zur Entschärfung der Situation zu finden, organisierte der Abgeordnete einen Ortstermin, zu dem er den Abteilungsleiter beim Staatlichen Straßenbauamt, Baudirektor Stefan Noll, eingeladen hatte. Weitere Teilnehmer waren neben dem Ehepaar Strazzacappa weitere Urspringer Einwohner sowie Hubert Ritz und Martin Meier, die Vorsitzenden der Verkehrswacht Hirschau-Schnaittenbach. Die Eltern wiesen eingangs darauf hin, dass der Bus im morgendlichen Berufsverkehr Richtung Amberg mangels Busbucht in der Einmündung bzw. halb auf der Straße anhält. Bei hohem Verkehrsaufkommen stauen sich die Fahrzeuge hinter dem Bus. Um vom Busfahrer rechtzeitig gesehen zu werden, muss sich Elena zum Halteschild unmittelbar an die Straße stellen. Das Bushäuschen ist ca. 20 Meter entfernt. Die Sicht aus diesem in Richtung Hirschau ist durch dessen Holzbauweise sowie durch Sträucher beeinträchtigt. Da die Haltestelle nicht beleuchtet ist, muss Elena sich mit der Taschenlampe bemerkbar machen. Für die Heimfahrt sahen die Eltern ein Problem darin, dass mangels Linksabbiegespur nach Urspring die Haltestelle immer wieder von Autos als Ausweichfläche genutzt wird, wenn sie Gegenverkehr warten muss. Das Überqueren der Straße, auf der es keine Überquerungshilfe gibt, erachteten sie angesichts der erlaubten 100 km/h als höchst gefährlich. Wenig Verständnis hatten sie daher für die Auskunft des Landratsamtes, dass die Sichtweite nach Hirschau ausreiche und es keiner Reduzierung der Geschwindigkeit bedarf. Bemängelt wurde auch, dass die Haltestellen auf beiden Seiten nicht durch Hinweisschilder markiert sind. Der fließende Verkehr werde auf ausfahrende Busse oft zu spät aufmerksam. Dies habe schon zu mehreren Beinahe-Unfällen geführt. daher müsse die Sicht aus und in die Haltestelle durch Rückschnitt der Sträucher gewährleistet, die Haltestelle beleuchtet, das Bushäuschen erneuert und vor allem die Geschwindigkeit auf der Staatsstraße von Hirschau her auf mindestens 70 km/h, am besten 60 km/h begrenzt werden.
Anhand von Plänen erläuterte Baudirektor Stefan Noll die Planungen des Straßenbauamts zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Bereich der Haltestelle, die auch im Hirschauer Stadtrat schon behandelt wurden. Diese sehen eine Linksabbiegespur nach Urspring ebenso vor wie beidseitige barrierefreie Busbuchten. Ob und wann eine Realisierung möglich ist, müsse mit den Trägern öffentlicher Belange, insbesondere mit dem Naturschutz und der Wasserwirtschaft, abgestimmt werden. Günstigstenfalls wäre eine Realisierung im Jahr 2025 möglich, je nach Umfang des Abstimmungsprozesses auch erst 2026 denkbar. Kurzfristig werde man mit der Verkehrsbehörde und der Polizei abklären, ob die Voraussetzungen für eine Beschränkung der Geschwindigkeit aus Richtung Hirschau gegeben sind, nachdem mit Elena eine Urspringer Schülerin nach Amberg fahren und täglich die Straße überqueren müsse. Für die Beleuchtung und das Freischneiden des Bushäuschen sei die Stadt Hirschau zuständig. Die für die Staatsstraße 2238 und die Einmündung notwendigen Sichtdreiecke seien ausreichend frei. MdL Dr. Harald Schwartz sah, ebenso wie die Vertreter der Verkehrswacht Hubert Ritz und Martin Meier, in jedem Fall die Notwendigkeit zur Entschärfung der Situation an der Haltestelle gegeben. Er bat Straßenbauamt und Verkehrsbehörde um möglichst rasche Umsetzung der Verbesserungsmöglichkeiten. Ab nächstem Jahr werde Elena nicht das einzige Kind aus Urspring sein, das eine Schule in Amberg besucht.
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