Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Andreas Wächter war Schmidgeselle beim Birner-Schmid mit Tankstelle in der Hirschauer Innenstadt. Dort trafen er und seine Frau Hildegard, die es nach dem Krieg aus dem Egerland, von Plana nach Hirschau, verschlagen hatte, sich wohl zum ersten Mal. Er hatte sich einen Spaß mit ihrem angelehnten Fahrrad erlaubt, der Kontakt war da. Der vertiefte sich anschließend beim gemeinsamen Arbeitgeber Gebrüder Dorfner, wo Hildegard im Labor und ihr Mann als Wasserwart tätig war.1954 wurde geheiratet und hatten heuer das seltene Glück die Gnadenhochzeit, das 70. Ehejubiläum feiern zu können.
Über 30 Jahre war Leonberg bei Stuttgart aus beruflichen Gründen die neue Heimat, aus dem Paar wurde eine Familie mit Tochter Ingrid und Sohn Klaus und vier Enkelkindern. Im Schwabenland stieg Andreas Wächter zum Montageleiter einer Heizungsbaufirma auf. Die Familie übernahm zudem die Hausmeistertätigkeit in dem Mehrfamilienhaus in dem sie wohnten. Hildegard Wächter fand in Leonberg gute Freundinnen, dem Abschied von ihnen trauerte sie lange nach.
Andreas ließ den Kontakt zu seiner Heimatstadt Hirschau nie abreißen, war Jahrzehnte, trotz der Entfernung, einmal im Monat gern gesehener Gast beim Stammtisch im Gasthaus Weich. Zum Ende des Arbeitslebens 1997 zog es besonders ihn zurück in seine Heimatstadt nach Hirschau, wo die Eheleute seitdem wieder leben.
Hildegards heutiges Hobby sind Kreuzworträtsel, sie strickte früher sehr gern, auch die tägliche AZ nimmt einen festen Platz am Frühstückstisch ein. Nach dem Krieg, zur Blütezeit des Faschings in Hirschau waren beide begeistert bei der Faschingsgesellschaft, Andreas Wächter war zudem in seiner Jugend als Boxer aktiv. Die Trainingsbaracke des TuS stand damals neben dem alten Weiße Erde Platz.
Besonders in Erinnerung blieben den beiden die gemeinsamen Urlaube auf Sylt und St. Peter Ording, aber auch Südtirol bereisten sie. Beide machten was aus ihren Chancen im Leben, sind für ihre 93 Lebensjahre noch gut fit, versorgen den Haushalt noch eigenständig. Die guten Freunde fehlen halt, das Schicksal dünnte den Freundeskreis arg aus.
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