Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Seit Sonntag steht Hirschaus Innenstadt wieder ganz im Zeichen des Lebendigen Adventskalenders. Bis zum Heiligen Abend warten 23 verhüllte, vorweihnachtlich dekorierte Schaufenster darauf, geöffnet zu werden.
Das erste Türchen befindet sich alljährlich am Ostgiebel des Rathauses. Es zu öffnen, ist traditionell Aufgabe des Bürgermeisters - für Hermann Falk zum neunten Mal. Er würdigte die Veranstaltungsreihe als „sehr wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft und zum Miteinander für Hirschau und seine Bewohner.“ Es gebe kaum eine schönere Art sich auf Weihnachten einzustimmen, als sich bei den Adventfensterln zu treffen und weihnachtliche Musikstücke oder Geschichten zu hören. Gerade in der von Konflikten, Klimakrise und humanitären Katastrophen geprägten Zeit, sei es besonders wichtig, zusammenzustehen. Stattfinden könne die Veranstaltungsreihe nur dank der Bereitschaft vieler Menschen, viele Freizeitstunden zu opfern. Besonders hob Falk das Engagement der Vorstandschaft des Heimat- und Trachtenvereins hervor, unter deren Federführung alles organisiert wurde. Die Trachtler und die Familie Sommerer versorgten die Besucher jeden Abend mit Glühwein und Bratwürstln. Großer Dank gebühre Alfred Härtl, dem Vorsitzenden des Gewerbeverbandes. Er sorge dafür, dass alle Akteure gut gehört und gesehen werden. Dank sagte er den Geschäftsleuten, die ihre Schaufenster als Adventstürchen zur Verfügung stellten und allen, die das Fensterlöffnen musikalisch bzw. mit Wort und Spiel begleiten. Am Eröffnungstag seien dies wieder die Herzensblecher.
Die sechsköpfige Bläsergruppe hatte die Besucher mit den Stücken „Winternacht“, „Friedensfest und „Is wohl a schöne Zeit in adventliche Stimmung versetzt, bevor der Bürgermeister seine nächste Aufgabe erfüllte - den Vortrag einer Geschichte. Sie schilderte die Irritation der kleinen Weihnachtsengel darüber, dass die Menschen schon im November durch die Straßen hetzten vorbei an glitzernd dekorierten und überquellenden Schaufenstern. Ihre Überzeugung: Die Menschen haben verlernt zum Himmel mit seinen Abermillionen von Sternen zu schauen. Sie sehen nur mehr Arbeit und Lohn und was sich damit anstellen lässt. Um ihnen wieder Weihnachtsstimmung, ein Gefühl der Geborgenheit und Liebe zu schenken, ließen sie sich unbemerkt auf Dächern, Türmen und Bäumen nieder und ließen auf jeden Vorübereilenden ein kleines Sternchen fallen. Die Menschen schauten sich verdutzt um, weil plötzlich der Stress von ihnen abgefallen war. Sie hatten wieder Zeit füreinander und spürten wieder Weihnachtsstimmung. Sie hatten wieder Zeit, Einsame zu besuchen und diejenigen zu denken, die in Not waren. Zurück blieben Sternchen, die nun in den Straßen jeder Stadt und jedes Dorfes anzutreffen sind.
Nachdem Bürgermeister Falk schließlich das Geheimnis des Rathausadventfensters gelüftet hatte und die Herzensblecher mit „Let it snow“, „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ und „Winter Wonderland“ mit weiteren Weihnachtsweisen aufgewartet hatten, dankte Alfred Härtl allen, die dieses Jahr zum Gelingen des Lebendigen Adventskalenders beitragen. Nachdrücklich wies er auf die Spendenbox hin, die jeden Fensterl-Abend begleiten wird. Ihr Inhalt ist heuer für den „Wünschewagen Franken/Oberpfalz“ des Arbeiter-Samariter-Bundes bestimmt. Dessen Ziel ist es, sterbenskranken Menschen einen Wunsch zu erfüllen. Die Fahrt an das Wunschziel ist für den Fahrgast und seine Begleitung kostenlos. Die Wünsche können vom Fahrgast selbst oder von seinen Angehörigen gestellt werden. Nach Beendigung des offiziellen Teils nutzten die Besucher ausgiebig die Gelegenheit zum Plaudern und zum Bummeln durch die Buden des am Samstag eröffneten Weihnachtsmarkts.
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