Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Zum 22. Mal findet heuer der Lebendige Adventskalender statt. An 23 Abenden steht beim Fensterlöffnen eine Spendenbox parat. Ihr Inhalt ist dieses Jahr für das Projekt „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes bestimmt.
Schwerstkranken Menschen, die sich in der letzten Lebensphase befinden, noch einen Herzenswunsch zu erfüllen – das hat sich das Projekt „Wünschewagen“ zur Aufgabe gemacht.
Dass der Heimat- und Trachtenverein und der Gewerbeverband, die Organisatoren des Adventskalenders, den diesjährigen Erlös für den „Wünschewagen“ spenden, ist einem Zufall zu verdanken. Der Ex-Trachtlervorsitzende Franz Dolles und Alfred Naber und ihre Ehefrauen wurden bei einem Ausflug zum Kloster Weltenburg auf einen „Wünschewagen“ aufmerksam. Man erkundigte sich bei der Wagenbesatzung über Ziele und Zweck des Projekts, nahm davon beeindruckt Info-Material mit nachhause und unterbreitete es der Vorstandschaft des Heimat- und Trachtenvereins. Ergebnis: Der „Wünschewagen Fanken/Oberpfalz“ bekommt heuer den Erlös. Beim Wünschewagen-Team wurde die Entscheidung natürlich mit Freude aufgenommen. Der Oberpfalz-Koordinatorin Simone Kreppner war Hirschau bereits ein Begriff. In früheren Jahren hatte sie für den Kegelclub Rotweiß Hirschau eine Reihe von Wettkämpfen bestritten. Sie machte das Angebot, das Dekorieren eines Schaufensters zu übernehmen und am Tag der Fensterl-Eröffnung mit einem „Wünschewagen“ samt Team präsent zu sein. Simone Kreppner und Andrea Bänker gestalteten vorab die Auslage des ehemaligen Erikas Woll-Knoll-Ladens. Leider meinte es St. Petrus am Tag der Fensterlöffnung nicht gut mit den Veranstaltern. Trotz Dauerregens fanden sich dazu ca. 50 Besucher in der Klostergasse ein, wo das Bläserquartett S’Vilsblech die Zeremonie mit dem Stück „Winternacht“ eröffnete. Generell sorgte die Gruppe für eine stimmungsvolle Umrahmung des Abends. Nachdenklich stimmte Ulrike Zimmermann mit Hans Christian Andersens Märchen „Der Tannenbaum“. Der junge Baum träumt von der Größe und dem Glanz der großen Bäume. Er sehnt sich danach, in prunkvolle Festlichkeiten eingebunden zu werden. Er wird gefällt und dient als geschmückter Weihnachtsbaum. Der glückliche Moment währt nur kurz. Der Baum landet in einer dunklen Ecke und wird schließlich verbrannt.
In ihrer Rede betonte Simone Kreppner, dass alle Wunscherfüller ehrenamtlich arbeiten und sich das Projekt „Wünschewagen“ ausschließlich aus Spenden finanziert. Für Franken und die Oberpfalz stehen zwei Fahrzeuge zur Verfügung. Standorte seien Herzogenaurach und Kronach. In Deutschland gebe es 24 „Wünschewagen“ unter dem Dach des ASB. Jeder gespendete Cent komme einer Wunschfahrt zugute. Diese sei für den Fahrgast und eine Begleitperson kostenfrei. Ob es ins Meer oder in die Berge gehe, zur Hochzeit einer Enkelin, oder noch einmal in den eigenen Garten – alle solchen Wünsche werden erfüllt. Kreppner nannte das Beispiel eines früheren Gärtners aus Stadlern. Ihm erfüllte man den Wunsch, die Landesgartenschau zu besuchen. Die schwerstkranke Angelika aus Pentling wollte immer in den Serengeti Park. Ihr ermöglichte man den Besuch des Tierparks Hellabrunn.
Sichtlich bewegt von Kreppners Ausführung bat der Gewerbeverbandsvorsitzende Alfred Härtl darum, die Spendenbox kräftig zu füttern. Die Anwesenden nutzten schließlich die Möglichkeit, den „Wünschewagen“ zu inspizieren und sich im persönlichen Gespräch mit den Teammitgliedern noch näher über das Projekt zu informieren.
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