Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) Recht nachdenkliche Töne schlugen Bürgermeister Hermann Falk und die Sprecher der Stadtratsfraktionen im Rahmen der feierlichen Jahresabschlusssitzung an. Der Bürgermeister hob Andreas Künzel hervor, der heuer als Zuhörer elf Stadtratssitzungen besuchte und überreichte ein Geschenk. Saskia Krügelstein umrahmte den Abend musikalisch.
1.Bürgermeister Hermann Falk begann seine Rede mit dem Satz Mahatma Ghandis „Die Zukunft hängt davon ab, was wir jetzt tun“. Er nannte zahlreiche umgesetzte Projekte in der Stadt. Aber Falk stellte auch fest, dass Hirschau vor großen Herausforderungen stehe, man aufgrund der finanziellen Situation künftig wohl nur in kleinen Schritten vorankomme. Sein besonderer Dank galt den beiden Ehrenbürgern der Stadt Klaus und Gertrud Conrad, ohne deren Förderung vieles nicht gelungen wäre. Es gelte mit Herz und Verstand zu handeln.
„Die Welt hat einen Vogel“, dieser Ausspruch des Kabarettisten Fredl Fesl, treffe die Situation in der wir leben, bestens, startete CSU-Fraktionssprecher Christian Gnan. Tugenden wie Demut, Zufriedenheit, Dankbarkeit sollten nach Corona eigentlich oberstes Gebot sein. Wir in Hirschau können nur kommunale Ereignisse beeinflussen. Grund zum Ausruhen gebe es nicht. Es gelte aus knappen Mitteln das Beste zu machen. Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen, zitierte Gnan Aristoteles. Er zollte, wie auch die anderen Sprecher allen Respekt die sich in Vereinen, Verbänden oder ihren Positionen dafür einsetzen die Welt ein klein wenig besser zu machen.
Josef Birner der Sprecher der SPD-Fraktion, lenkte die Aufmerksamkeit auf die, die nicht auf der Sonnenseite stehen. Es gehe in der Weihnachtszeit eher um Konsum als um Besinnlichkeit, aber die Grenzen des Konsums seien oft schon erreicht. Er kritisierte die immer drastischere Wortwahl in der Politik. Die durch das Grundgesetz geschützte Menschenwürde gelte auch für Flüchtende. Viele bräuchten nicht Luxus sondern „das Nötigste“. In Deutschland scheine die Demokratie in Gefahr, Worte der AfD erinnerten ihn an die Anfänge vor dem letzten Krieg. Reden wir mehr über das Miteinander appellierte Birner an die Anwesenden.
In dieselbe Richtung zielte die „Geschichte vom kleinen Frieden“ die Johanna Erras Dorfner, Sprecherin der FW, vortrug. Eigentlich wollen ihn alle haben. Manche sagen sie bringen ihn, haben aber Unlauteres im Gepäck. Der kleine Frieden wolle geschätzt werden, aber er fühle sich verängstigt und zerrissen. Liebe, Leidenschaft, Vertrauen, Würde und Hoffnung seien seine Verbündeten.
Er wollte unpolitisch bleiben aber das klappe nicht, so Cristian Feja von den Grünen. Die Krise laufe nun schon seit etwa 20 Jahren mit Beginn der Bankenkrise. Sie laufe aus seiner Sicht auf einen unberechenbaren Höhepunkt zu. Für die Kommunen werde es immer schwieriger, es fehle das nötige Geld. Er sehe die Gefahr, dass immer mehr Bürger den Rattenfängern nachlaufen. Es gelte für die Demokratie zu werben und sich nicht nur Fehler vozuhalten.
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