Hirschau (Bericht von Gerhard Fleischmann) So dicht besetzt war der Zuhörerbereich bei einer Stadtratssitzung schon lange nicht mehr. Die kommunale Wärmeplanung, das Bauprojekt der Firma Markgraf, aber vor allem der Defekt mit Sturz eines Fensters in der Schule mobilisierten die Bürger.
Wir haben bei dem tragischen Vorfall unheimliches Glück gehabt, brachte 1.Bürgermeister Hermann Falk den durch einen Materialdefekt verursachten Vorfall auf den Punkt. Betroffen sei neben dem Fenster ein eingegrenzter Bereich im Gebäude in dem diese Art Fenster verbaut seien. Dieser Bereich werde jetzt als erster überprüft und bei Bedarf repariert.
Sauer stießen nahezu allen Stadträten manche Aussagen in der Presse auf. Die Aula sei nicht einsturzgefährdet, Bau 3, in dem diese sich befindet werde derzeit nicht genutzt. Wegen undichter Stellen im Dach sei auch nicht gleich das gesamte Gebäude baufällig, stellten der Bürgermeister und die Verwaltung fest. Für Kopfschütteln sorgten mache Aussagen der Schulleiterin, wenn diese auch verständlicherweise erregt war. Die in der AZ gezeigte defekte Toilette werde schon länger nicht mehr genutzt, wurde informiert. Dass die Geduld der Eltern zu Ende gehe, sei verständlich.
Die Frage war dann, wie es weitergehen soll? Johanna Erras-Dorfner (FW) schlug vor den vorliegenden Förderbescheid der Regierung wegen des geringen Fördersatzes zurück zu geben und einen neuen Antrag zu stellen. Die finanzielle Situation der Stadt habe sich massiv geändert, es sei deutlich mehr Förderung nötig um das Projekt angehen zu können. Sie schlug vor beim Konzept zu bleiben, da eine Neuplanung weiteren Zeitverlust bedeute, und wohl kaum Mitteleinsparung bringe. Schule habe Priorität, alle anderen Projekt müssten auf den Prüfstand.
Josef Birner stellte fest, in Hirschau dauere alles sehr lange. Die finanzielle Leistungsfähigkeit sei nach Aussagen des Kämmerers gefährdet, es mache enorme Probleme heuer überhaupt einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen. Der Pressebericht sei nicht hilfreich gewesen, eine Luxussanierung nie geplant. Das Projekt sei einfach so nicht finanzierbar. Wenn alles andere außer der Schulsanierung gestrichen werde sei Hirschau nicht mehr lebens- und liebenswert.
Wolfgang Bosser meinte, man müsse ein völlig neues Konzept erstellen, es hätten ja auch drei Kindergärten massiven Sanierungsbedarf. Den Antonius-Kindergarten wegzureißen sei eine Sünde. Christian Feja (Grüne) rief dazu auf zusammen zu stehen, sich fraktionsübergreifend Gedanken zu machen. Die Kommune habe auch durch die Berichte einen massiven Imageverlust erlitten. Er schlug zudem eine Bürgerversammlung vor um die Finanzen der Stadt klar zu legen und unrichtige Dinge anzusprechen. Günther Amann sah ein Kommunikationsproblem mit der Schulleitung und miteinander. Christian Gnan (CSU) wies auf das massive Haushaltsproblem der Stadt hin, Peter Leistsoni, meinte man müsse einen völlig neuen Weg einschlagen.
Bürgermeister Hermann Falk will in nächster Zeit die Fraktionssprecher, die Schulleitung und Fachleute an einen Tisch holen um zu überlegen, was getan werden könnte.
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.