Hirschau (Bericht von Günther Amann) „Ich habe keinen Scheck dabei oder einen Koffer voller Geld, aber ich werde helfen wo immer ich kann“, dies versprach die SPD Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler aus Weiden bei einem Besuch an der Grund- und Mittelschule Hirschau. Aufmerksam geworden auf die Schule war Bäumler durch verschiedene Medienberichte über ein herabstürzendes Fenster in einem Klassenzimmer. Zusammen mit Rektorin Birgit Härtl, Konrektorin Silke Saller, dem stellvertretenden Landrat Michael Rischke, Alt-MdL Reinhold Strobl und mehreren Mitgliedern der Hirschau SPD-Stadtratsfraktion machte sich die Landtagsabgeordnete bei ihrem Rundgang ein Bild vom baulichen Zustand des Gebäudes.
„Die Sanierung der Schule ist eine unendliche Geschichte“, betonte Schulleiterin Birgit Härtl. Bei ihrem Amtsantritt in Hirschau habe ihr Vorgänger zugesichert, sie werde damit keine Arbeit mehr haben, da alles bereits geplant und in trockenen Tüchern sei. Dies habe sich als Irrtum herausgestellt. Schule und bisher auch vor kurzem der Offene Ganztag waren nunmehr seit Jahren provisorisch im Altbau untergebracht. Man hoffe dringend auf eine baldige Lösung.
„Der Raum ist der dritte Pädagoge – diese Erkenntnis ist längst zum Standard geworden und sollte auch die Staatsregierung erreicht haben. Wer gute Bildung will, muss in gute Schulen investieren“, hob Nicole Bäumler hervor.
In seiner Funktion als Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt ergänzte Stadtrat Günther Amann, dass die Offene Ganztagsschule vor gut einem Vierteljahr in den Bauabschnitt 4 der Schule umgezogen sei. Steigende Betreuungszahlen hätten diesen Schritt notwendig gemacht. Die Situation für die Nachmittagsbetreuung habe sich damit deutlich verbessert. Soweit aktuell der Brandschutz dies zulasse, stünden mehrere Räume für Hausaufgaben und Betreuungsangebote zur Verfügung. Der direkte Zugang zum Außengelände sei ideal.
Für die geplante Sanierung der Schule seien die Kosten völlig aus dem Ruder gelaufen betonte SPD Fraktionssprecher Josef Birner. Die geschätzten Kosten beliefen sich mittlerweile auf ca. 16 Millionen €. “Ohne eine deutlich höhere staatliche Hilfe packen wir das nicht“, so der Fraktionssprecher. Der vorliegende Förderbescheid der Regierung stammt aus dem Jahr 2022. Darin werden 8,2 Millionen € als förderfähige Kosten genannt und ein Fördersatz von 48 %. Die voraussichtlichen Gesamtzuweisungen beliefen sich damit auf 3,9 Millionen €. Angesichts der äußerst schwierigen Haushaltslage der Stadt Hirschau reiche das hinten und vorne nicht. Die Hoffnungen lägen nun beim Investitionsprogramm der neuen Bundesregierung. Gegebenenfalls müssten die Planungen angepasst werden. Stadtrat Rudolf Wild sah auch den Landkreis gefordert. Über Jahre hinweg habe Hirschau Millionenbeträge an Kreisumlage bezahlt. Irgendwann müsse hier etwas zurückkommen.
„ Ein nahezu schuldenfreier Landkreis und hochverschuldete oder handlungsunfähige Gemeinden passen nicht zusammen“, pflichtete stellvertretender Landrat Michael Rischke bei und sicherte Unterstützung der SPD-Kreistagsfraktion zu. Die bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen sei ein uraltes Thema der SPD-Landtagsfraktion, ergänzte Reinhold Strobl. Hier hätte längst mehr passieren sollen. Das starre Festhalten an der Schuldenbremse sei keine Idee der SPD.
„Der Freistaat darf unsere Kommunen nicht im Regen stehen lassen. Eine gut ausgestattete Schule mit modernen, pädagogischen Räumen darf nicht vom kommunalen Haushalt alleine abhängig sein. Der Sanierungsstau an den bayerischen Schulgebäuden ist enorm – wir müssen hier schnell zu einer zukunftsorientierten Lösung kommen“, betonte MdL Nicole Bäumler abschließend.
Möchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.