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Nachricht vom 10.09.2025 Kultur & Feste

Hirschauer feiern zwei Tage lang ihre Kirwa

Hirschau (Bericht von Werner Schulz)  Die Zeiten, als in Hirschau drei Tage lang auf dem ehemaligen WE-Fußballplatz eine Kirwa mit Festzelt, Kirwa-Baum und Kirwa-Paaren gefeiert wurde, sind seit 2008 vorĂŒber. Seither gibt es alle Jahre eine Kirwa in deutlich bescheidenerem Rahmen.

Von 2009 bis 2012 organisierten der Musikzug und der Pfarrgemeinderat eine „Minimal-Kirwa“ mit Gottesdienst, Kirchenzug und FrĂŒhschoppen am Kirwa-Sonntag. Nachdem 2013 mit dem Festspielverein einen neuer VerbĂŒndeter hinzukam, wurde 2014 die Kirwa erstmals wieder an zwei Tagen gefeiert. Seit 2019 ist der Festspielverein alleiniger Ausrichter des Festes, heuer zum fĂŒnften Mal. Im Schlosshof hatte das Helferteam um den Vorsitzenden Ludwig Koller ein beheizbares Festzelt aufgebaut, das abends bei sinkenden Temperaturen gute Dienste tat. Sankt Petrus meinte es insgesamt ganz gut mit den Veranstaltern und den GĂ€sten. Diesen wurden Grillgerichte und FrischgetrĂ€nke angeboten. Vom SpĂ€tnachmittag bis in den Abend hinein sorgten Kreisheimatpfleger Dieter Kohl und seine „Höidlbrumma“ Michael Schanderl (Trompete), Otto Meier (Tuba), Franziska Siegler (Saxophon) und Christoph Heldmann (Akkordeon) mit ihren bodenstĂ€ndigen KlĂ€ngen fĂŒr musikalische Unterhaltung ganz nach dem Geschmack ihres Publikums.

Am Sonntag ging es morgens zuerst einmal unter den KlĂ€ngen des Musikzugs vom Schlosshof in die Stadtpfarrkirche zum Kirchweih-Festgottesdienst, den Stadtpfarrer Johann Hofmann zelebrierte. Nach der Messfeier marschierten BĂŒrgermeister, Stadtratsmitglieder und Vereinsabordnungen mit ihren Fahnen – der Musikzug an der Spitze – zum Schlosshof, wo man sich zum gemĂŒtlichen WeißwurstfrĂŒhschoppen niederließ. Am Nachmittag fĂŒllte sich nach und nach das FestgelĂ€nde. Gefragt waren zunĂ€chst vor allem Kaffee und Kuchen. Ab dem SpĂ€tnachmittag spielte die „Hirschauer Wirtshausmusi“ mit Uwe Herrmann, Franz Dolles (beide Steirische), Franz Birner (Kontrabass), Hans Kiener (Gitarre) und Alexander Götz (Tenorhorn) zĂŒnftig auf. Im Festzelt herrschte beste Stimmung. Zum WohlfĂŒhlen der GĂ€ste leisteten auch das Grillteam und die Bedienungen – allesamt fĂŒr Gottes Lohn im Einsatz – ihren Beitrag. So hĂ€tte die Hirschauer Kirwa 2025 als eine zwar kleine, aber rundum gelungene in die Kirwa-Annalen eingehen können.

Allerdings erregte ein in der Nacht von Samstag auf Sonntag von Unbekannten auf dem Marktplatz aufgestellter „Kirwabam“ die GemĂŒter so mancher Kirwabesucher, genauer gesagt das darauf angebrachte Plakat. Als „Mahnmal“ hĂ€tten den „Bam die BĂŒrger aufgestellt“, weil man sich „voller Scham“ frage, warum man den „festlichen Bam“ vergessen habe. Ein solcher sei doch „zur Kirwa immer Pflicht“ gewesen. „Da san‘s zu faul und machen selber nix fĂŒr d‘Kirwa und san zu feig, dass sie ihren Namen nenna“, lautete der Tenor. Ähnliche Kommentare konnte und kann man in den sozialen Medien lesen. Ältere Semester, die seit den 1930er Jahren die Kirwa miterleben, bescheinigten den Plakatschreibern, keinen Schimmer von der Hirschauer Kirwatradition zu haben: „So ein Schmarrn - ein Baum war immer Pflicht! In Hirschau hot’s koin Kirwabam geb’n. Vorm Krieg niat und nachher a niat. Erst Ende der 1970er Jahre hot der Gschrei Hans an Bam aufstell’n lassen.“ Auf Nachfrage bestĂ€tigte Stadtheimatpfleger Sepp Strobl diese Aussagen. So ist der „Bam“ eher ein Mahnmal dafĂŒr, dass es wohl besser ist, sich zu engagieren statt zu stĂ€nkern und sich vor dem Verfassen „schlauer Verse“ erst einmal sachkundig zu machen.

Am Samstagabend spielten die „Höidlbrumma“ den KirwagĂ€sten zĂŒnftig auf. Von links: Franziska Siegler, Christoph Heldmann, Otto Meier, Michael Schanderl und Dieter Kohl. Söhnchen Jakob ĂŒbte auch schon mal! - Foto von Werner SchulzFoto: Werner Schulz
Am Samstagabend spielten die „Höidlbrumma“ den KirwagĂ€sten zĂŒnftig auf. Von links: Franziska Siegler, Christoph Heldmann, Otto Meier, Michael Schanderl und Dieter Kohl. Söhnchen Jakob ĂŒbte auch schon mal!

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Foto: Werner Schulz
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