Hirschau (Bericht von Werner Schulz) Vor einem Monat wurde bei einer festlichen Zeremonie im Bayerischen Kultusministerium eine Ordensfrau mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, die vielen Hirschauern noch in bester Erinnerung ist – Schwester Godrika Vilsmeier.
Am 31. August 2007 mussten Schwester Godrika und ihre Mitschwestern Lydia und Luzilla von Hirschau Abschied nehmen. Die Armen Schulschwestern gaben nach 153 Jahren den Standort wegen Personalmangel auf. Im September 1987 trat sie die Nachfolge von Sr. Angeline als Oberin an. In den 20 Jahren erwarb sie sich mit ihrer stillen und bescheidenen Art große Sympathien und erfreute sich großer Beliebtheit. Deutlich wurde dies 2003 bei der Feier ihres 40-jährigen Professjubiläums und bei ihrer Verabschiedung, beides unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Von 1987 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2001 hatten viele Schulkinder in Sr. Godrika eine verständnisvolle Klassenlehrerin und die Lehrerschaft eine kompetente Kollegin. Sie war die letzte Ordensschwester, die an der Hirschauer Schule unterrichte. Vorbildlich engagierte sie sich in der Pfarrgemeinde. 14 Jahre lang gehörte sie dem Pfarrgemeinderat an. Unvergessen ist, wie sie sich in die Vorbereitung der Kinder- und Familiengottesdienste eingebracht, sich um den Blumenschmuck in der Pfarrkirche, um die Pflege der Ministrantengewänder und um den Schriftenstand gekümmert hat. Als Lektorin und Kommunionhelferin leistete sie ebenso wertvolle Dienste wie bei der Vorbereitung und Durchführung der Kinderbibelwochen.
Bei der Ehrung attestierte ihr Kultusministerin Anna Stolz, sich mit großer Hingabe in der schulischen Bildung, der Pflege des geistlichen Lebens und für Bedürftige eingesetzt zu haben. Die Ministerin: „Schwester Godrika ist mit ihrer Warmherzigkeit und Weltoffenheit ein großes Geschenk für unsere Gesellschaft. Ihr jahrzehntelanges, uneigennütziges Wirke verdienen besonderen Dank und höchsten Respekt.“ Sr. Godrika nahm die Auszeichnung mit großer Freude entgegen und betonte in ihrem Dank, dass ihre Ehrung die Arbeit aller Schulschwestern würdige. Nach ihrem Abschied aus Hirschau wirkte sie 15 Jahre im Koster in Garmisch-Partenkirchen. Seit 2022 verbringt die 89-Jährige ihren Lebensabend im Schwesternaltenheim in Dorfen. Sr. Godrika erfreut sich stabiler Gesundheit und beteiligt sich aktiv an den im Heim anfallenden Arbeiten. Am Telefon beteuert sie: „Ich war sehr gerne in Hirschau. Der Abschied ist mir mehr als schwer gefallen.“ Viele ältere Hirschauer vermissen die Schulschwestern und besonders Schwester Godrika. Sie gratulieren ihr ganz herzlich zu ihrer hohen Auszeichnung.
Foto: Werner SchulzMöchten Sie Ihre Nachrichten/Presseberichte hier veröffentlichen? Senden Sie einfach Ihre Artikel per E-Mail an uns und wir veröffentlichen Ihren Beitrag hier auf kaolinpott.de!
Für den Inhalt der Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich.
